Im Gegensatz zu den veredelten Zitruspflanzen haben Sämlingspflanzen, die selber angezogen werden, die Eigenheit, dass sie von der Aussaat an gerechnet mehrere Jahre lang keine Blüten und somit keine Früchte hervorbringen.

Herkunft

Zitruspflanzen stammen aus dem südlichen Asien, von Pakistan bis Mittelchina. Sie gedeihen also in tropischen und subtropischen Gebieten. Heute haben sie sich über den ganzen Erdball ausgebreitet, so besonders auch nach Südeuropa. Der Familie der Rautengewächse zugehörend, zeichnen sie sich durch grüne bis orangefarbene Früchte aus. Die heute wirtschaftlich wichtigsten Zitrusgewächse sind die Süssorange oder Apfelsine, die Bitterorange oder Pomeranze, die Mandarine, die Zitrone, der Pomelo oder die Pampelmuse, die Grapefruit, die Zitronatzitrone sowie die Limette und die Kumquat. Weil die Kreuzung der einzelnen Arten sehr leicht möglich ist, gibt es unzählige Hybriden. Stets aber ist die Frucht eine Beere mit ausgeprägten Fruchtsegmenten. Interessant ist das im Pflanzenreich selten vorkommende Phänomen, dass bei der Vermehrung durch Samen aus einem Samenkorn oft nicht nur eine Pflanze auswächst, sondern gerade deren mehrere, sechs und mehr. Alle Nachkommen sind hier eineiige Mehrlinge. Und dabei sind sie erst noch alle mit der Mutter erbgleich; denn der väterliche Pollen dient nur zur Auslösung der Samenbildung, ohne je zur Befruchtung zu gelangen. Eine weitere Eigenart der Zitruspflanzen ist ihre stets grün bleibende Rinde, die somit auch im Alter noch assimilieren kann.

Zitruspflanzen überwintern

Für die meisten Zitrusarten liegt die optimale Temperatur im Winterquartier bei uns zwischen 0° und +10° C. Bei höheren Temperaturen ist unbedingt kräftig zu lüften. Müssen die Pflanzen bei über +10° C überwintert werden, ist auch an hellen Standorten Zusatzlicht mit speziellen Pflanzenlampen notwendig, und zwar während 10-12 Stunden im Tag. Es soll stets zurückhaltend gewässert werden, nur höchstens alle Wochen, dann aber tüchtig und immer mit Regenwasser. Die Wurzeln sind auf Nässe sehr fäulnisempfindlich. Einmal vertrocknete Pflanzen treiben hingegen in der Regel wieder kräftig aus. Von April bis Oktober/November sind die Pflanzen ins Freie, ans volle Sonnenlicht, zu bringen. Kurze schwache Fröste schaden nicht. Süd- und Südwestseiten von Wänden sind besonders geeignet. Im Sommer sind die Pflanzen häufiger mit Regenwasser zu giessen, falls ungenügend Regen fällt.

Winterharte Zitruspflanze

Viele Zitrusarten erfrieren bei Temperaturen unterhalb -5° C. Eine für den Fruchtanbau nicht geeignete Art, die aber schöne gelbe Früchte trägt, der ‚Poncirus trifoliata’ oder zu deutsch die ‚Dreiblättrige Orange’, erträgt Temperaturen von bis zu -25° C. Es ist die einzige im Winter laubabwerfende Zitrusart. In Schinznach überstand sie bisher jeden Winter ohne jeglichen Frostschutz, auf eher magerem und durchlässigem Boden stehend. Da sie zudem schwach wächst und sehr gesund ist, wird sie weltweit als Veredlungsunterlage für alle Zitrusarten verwendet. Die Frosthärte empfindlicher Arten wird dadurch etwas verbessert.

Düngen

Während der Wachstumsperiode von April bis September muss gehörig gedüngt werden, da die meisten Zitruspflanzen Starkzehrer sind. Im Fachhandel sind spezielle Zitrusdünger erhältlich, optimal sind organische Dünger in Granulatform. Die Anwendung der Dünger soll gemäss den Weisungen auf der Packung erfolgen.

Umtopfen

Alle drei bis vier Jahre wird im Frühjahr umgetopft, wobei die Wurzeln möglichst nicht beschädigt werden sollten. Die Pflanzenerde muss sauer und völlig durchlässig für Wasser und Luft sein.

Zitruspflanze schneiden

Geschnitten wird so oft und so lange, bis einem die Baumform gefällt. Das kann zu jeder Jahreszeit erfolgen. Gelegentlich werden ganze ältere abgetragene Äste herausgenommen, um eine Verjüngung der Pflanze zu fördern. Hin und wieder entwickelt die Pflanze blattlose Triebe. Diese können stehen gelassen werden; denn daran bilden sich grosse Mengen von Blütenknospen.

Sämlingspflanzen

Im Gegensatz zu den veredelten Zitruspflanzen haben Sämlingspflanzen, die selber angezogen werden, neben der allgemeinen Empfindlichkeit gegen Frost und Krankheiten die Eigenheit, dass sie von der Aussaat an gerechnet mehrere Jahre lang keine Blüten und somit keine Früchte hervorbringen. Sie verbringen vorerst eine unfruchtbare Jugendzeit, die zwischen fünf und zehn Jahre beträgt. Dies ist nicht aussergewöhnlich, haben doch beispielsweise auch unsere einheimischen Äpfel eine Jugendphase zu durchlaufen, die in der Regel sieben Jahre beträgt. Die Jugendphase lässt sich verkürzen, wenn die jungfräulichen Triebe auf eine Unterlage veredelt werden, bei Zitrusarten meistens auf ‘Poncirus trifoliata’. Aber auch ungünstige Umwelteinflüsse nach Beendigung der Jugendphase behindern die erste Blütenbildung.

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