Bei Kakibäumen auf der Alpennordseite reifen die Früchte auch der Frühsorten nur in heissen und langen Sommern befriedigend aus, wobei aber ihr Aroma meist zu wünschen übrig lässt.

Herkunft

Der Kakibaum, lateinisch Diospyros kaki, genau übersetzt Götterfrucht, gehört zu den Ebengewächsen, welche in den Tropen und Subtropen der Erde beheimatet sind. Die meisten der etwa 300 Diospyros-Arten sind immergrün, die Blüten fast stets eingeschlechtig. Aus einer in Ceylon beheimateten tropischen Art wird das berühmte edle Ebenholz gewonnen. Der Kakibaum, in Europa 1796 eingeführt und im Mittelmeerraum ausgezeichnet gedeihend, stammt aus subtropischen bis gemässigten Gebieten Chinas und Japans, wo er schon seit alters zur Fruchtgewinnung kultiviert wird.

Standort

Er liebt durchlässigen, nahrhaften und tiefgründigen Boden in geschützten Lagen, wobei er recht trockenresistent ist. Nördlich der Alpen wächst er an milden Standorten, wo er nach Überwindung der heiklen Jugendjahre ausreichend winterhart ist. Der Baum erreicht dann fünf Meter Höhe, hat wundervolle dunkelgrüne ovale Blätter, die sich im Herbst prächtig gelb bis tieforange und purpurn verfärben. Der Wuchs ist rundkronig, die Zweige sind bräunlich behaart, brüchig. Im Juni erscheinen die gelblichweissen, nur etwa drei Zentimeter grossen, unscheinbaren Blüten.

Früchte

Die Früchte haben je nach Sorte, von denen es viele gibt, unterschiedliche Formen. Sie reichen von eiförmig bis flachrund, wie Tomaten. Die Farbe der reifen Früchte variiert von goldgelb bis tief orangerot, der Fruchtdurchmesser von fünf bis zu zehn Zentimetern. Das Fruchtfleisch ist vor der Reife des hohen Tanningehaltes wegen sehr herb und adstringierend,  bei Vollreife aber sehr süss, aromatisch und wohlschmeckend. Die Früchte der meisten Sorten sind dann weich und schwer transportierbar. Es gibt auch Sorten mit Muskat- und solche mit Vanillegeschmack. Gedörrte Früchte sind im Handel als ‚Kakifeigen’ erhältlich, welche in Ostasien als beliebtes Trockenobst gelten. 

Kakibäume auf der Alpennordseite

Auf der Alpennordseite reifen die Früchte auch der Frühsorten nur in heissen und langen Sommern befriedigend aus, wobei aber ihr Aroma fast stets zu wünsche übrig lässt. Ein Anbau der Früchte wegen lohnt sich keinesfalls, jedoch ist der Anblick des Baumes mit oder ohne Früchte zu jeder Jahreszeit eine Augenweide. 

Kakibäume im Handel

Kakibäume werden auf Sämlinge des Kakibaumes selber, meistens jedoch auf solche der sehr nahe verwandten Lotuspflaume, auch Dattelpflaume genannt, mit lateinischem Namen Diospyros lotus, veredelt. Der Begriff Pflaume hat dabei gar nichts mit unseren Pflaumen zu tun, nur die Fruchtform ist ähnlich. Veredlung auf irgendeine der bei uns gedeihenden winterharten heimischen Obstarten ist erfolglos und kommt somit nicht in Frage, da diese meistens zu den Rosengewächsen zählen und daher nicht den geringsten Verwandtschaftsgrad mit Kaki aufweisen. Pflanzfertige Bäume sind auf der Alpennordseite nur in vereinzelten Baumschulen erhältlich, weil sie in der Jugend im Freien Frostschäden erleiden können und deshalb in geschützten Räumen, meistens als Containerpflanzen, überwintert werden müssen.