Gar mancher der seine Ferien im Mittelmeergebiet verbringt, ist begeistert vom dort im Freien oft massenweise wild vorkommenden Feigenkaktus mit seinen schönen roten Blüten und den köstlichen Früchten.

Die Pflanzen können auch bei uns gehalten werden, sofern ihnen ein passendes Winterquartier geboten werden kann.

Feigenkaktus vermehren

Um den Feigenkaktus zu vermehren genügt es, im Frühjahr oder Sommer an der Mutterpflanze ein „Blatt“ abzuschneiden oder wegzubrechen. Die „Blätter“ sind eigentlich dicke Stängel, die bei jedem Stachel ein mehr oder weniger kleines verkümmertes echtes Blättchen tragen. Die abgetrennten „Blätter“ werden vorerst einige Tage liegen gelassen, bis die Wunde eingetrocknet ist, dann in sehr durchlässiges Substrat, sogenannte Kakteenerde, etwa zwei Zentimeter tief eingesteckt, welche daraufhin leicht feucht, nicht nass, gehalten wird. Rasch bilden sich an der Bruchstelle Wurzeln, die die luftige Erde dicht durchwachsen. Auch bilden sich neue Stängel sowie Blüten. Das ganze Frühjahr und den ganzen Sommer über ist gelegentlich, sobald die Erde wieder völlig trocken ist, nur wenig zu giessen.

Überwinterung

Gegen den Winter hin stellt sich eine grosse Frage: wo und wie soll ich den Feigenkaktus überwintern? Als Faustregel gilt: hell, trocken, kühl, luftig. Das heisst also, dass dunkle Keller, Zimmer und Korridore ungeeignet sind, oft ist es dort auch zu warm und die Luft bewegt sich nicht, es ist stickig. Als Folge tritt Fäulnis auf und vorzeitige Neuaustriebe werden lang gestreckt und bleiben gelb, sie „vergeilen“. Geeignet zum Überwintern sind helle trockene Räume, wo die Temperatur um 0°C bis 5°C liegt. Auch gelegentliche Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt werden gut vertragen. Bei Temperaturen über 0°C soll oft und lange gelüftet werden können. Überwinterung in einem sogenannten Kaltgewächshaus wäre somit ideal.

Giessen/Düngen

Auf Wassergaben kann im Winter fast ganz verzichtet werden. Das durch die Trockenheit erfolgende Einschrumpfen des Pflanzenkörpers schadet nicht, es ist in unseren Breiten sogar erwünscht. Sobald im Frühjahr mehr Licht und Wärme vorhanden sind, wird langsam mehr und mehr Wasser verabreicht, wodurch sich die Pflanze wieder strafft. Jetzt wird auch in grössere Töpfe mit Kakteenerde umgetopft und ab Mai mit einem speziellen stickstoffarmen Kakteendünger auf feuchtes Substrat gedüngt. Werden normale stickstoffreiche Dünger angewandt, führt das zu dicken, fleischigen, allzu mastigen, nicht widerstandsfähigen Pflanzen. Es wird alle drei Wochen schwach gedüngt bis August, danach darf nicht mehr gedüngt werden. Die Kakteen müssen jetzt gut ausreifen, sich verfestigen, um ohne Fäulnis durch den dunklen Winter zu kommen. Frisch vermehrte Kakteen sind im ersten Jahr nicht zu düngen. 

Feigenkaktus umtopfen

Beim Umtopfen ist zu beachten, dass Kakteenwurzeln eher langsam wachsen, somit schadet zu häufiges Umtopfen mehr als es nützt. Die Töpfe, ob aus Ton oder Plastik gefertigt ist egal, sollen eher flach als tief sein, da die Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen. Es eignen sich somit auch nicht zu flache Schalen. Die Wurzeln werden nicht geschnitten und die neue Erde ist nur sanft anzudrücken. Es darf nicht zu tief getopft werden, ansonsten beginnt die Basis zu faulen. Angegossen wird erst nach einigen Tagen.
Das hier über Feigenkaktusse gesagte gilt nicht nur für diese, sondern für alle nicht tropischen Kaktusse überhaupt. Lediglich die Temperatur beim Überwintern sollte dann nie unter den Gefrierpunkt sinken, da die meisten frostempfindlicher sind.

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