Es gibt verschiedene Arten von Schildläusen. Schildläuse können durch Saftentzug an den Pflanzen Verkrüppelungen und Vergreisung verursachen.

Ursache/Schaden

Schildläuse können, besonders wenn sie in grosser Zahl auftreten, durch Saftentzug an Pflanzen Wachstumsstörungen verursachen, es können gar Verkrüppelungen und Vergreisung entstehen. Viele Arten scheiden wie die gewöhnlichen Läuse eine süsse Flüssigkeit, den sogenannten Honigtau, aus. Auf dem Honigtau entsteht ein schwarzer Belag, der Russtau, der von auf der Süssigkeit lebenden Pilzen besteht. An und für sich ist der Russtau nicht schädlich, er ist aber nicht gerade eine Augenweide. Honigtau zieht auch die Ameisen in Scharen an, die ebenfalls durch die Süsse angezogen werden.

Verschiedene Schildläuse

Es gibt eine Unzahl verschiedener Schildläuse. Zur Hauptsache lassen sie sich in zwei Gruppen einteilen, die Deckelschildläuse und die Napfschildläuse. Bei den Deckelschildläusen ist der Körper durch einen harten, schildförmigen Deckel geschützt, welcher aus abgestreiften Häuten der Larven und aus Wachs besteht. Die Deckel lassen sich abheben. Bei den Napfschildläusen hingegen ist der Deckel ein integrierender Teil des Körpers. Dieser bildet einen harten, glatten oder mit Wachs bedeckten, oft schildkrötenartigen Schild, der sich nicht abheben lässt.

Fortpflanzung

Oleander und Palmen zum Beispiel werden von Arten aus beiden Gruppen heimgesucht. Sind es Deckelschildläuse, so sind die Deckel abgeflacht, 1 - 2 mm gross, diejenigen der Männchen etwas kleiner, kreisrund und von weisslicher Farbe, in der Mitte etwas gelblich. Es werden die Zweige, noch häufiger aber die Blätter besiedelt. Unter dem Schild legen die weiblichen Tiere Eier, aus denen Larven schlüpfen. Die Larven wandern auf den Pflanzen herum, bis sich der Schild gebildet hat und sie sich als sogenannte Adulte festsaugen und sesshaft werden. Denn ganzen Sommer über, aber auch in einem warmen Winterquartier, geht die Vermehrung vor sich, mehrere Generationen im Jahr werden gebildet. Handelt es sich um Napfschildläuse, sind die Deckel etwa doppelt so gross, höckerartig, oval und von brauner Farbe. Die Art auf Oleander pflanzt sich ohne Männchen fort, also ausschliesslich parthenogenetisch. Das Muttertier legt bis zu 2000 Eier in einem dichten Haufen und unter dem Schild geschützt, worauf es stirbt und eintrocknet. Eier, Larven und Adulte sind auch hier zu jeder Jahreszeit zu finden.

Bekämpfung

Zur Bekämpfung der ungeliebten Gäste gibt es indirekte und direkte Möglichkeiten, welche wohl meistens nur in Kombination zum Ziele führen. Da Schildläuse wärme- und trockenheitsliebend sind, sollten die Pflanzen den Sommer über möglichst frei, also luftig und voll dem Regen ausgesetzt, stehen. Ein Standort unter einem Vordach ist ungeeignet. Wintern Sie nicht zu früh ein, Oleander z.B. ertragen gut Temperaturen von einigen Graden unter null. Das Winterquartier soll sehr hell, luftig und nicht zu warm sein. Temperaturen von über 10° C sind tunlichst zu vermeiden, ideal sind solche unter 5° C. Im Frühjahr, sobald keine Dauerfröste mehr zu erwarten sind, werden die Pflanzen wieder ins Freie gebracht, wobei leichtere Spätfröste nicht schaden. Nebst dieser indirekten Massnahme können die Läuse direkt abgebürstet werden. Nur nützt es nicht viel wenn dies nur einmal im Frühjahr gemacht wird. Da mehrere Generationen pro Jahr heranwachsen, muss die Arbeit auch mehrmals erledigt werden. Ein Besprühen mit Schmierseife ist insofern nützlich, als damit ein Film auf viele Eier, Larven und Adulte gezogen wird, der sie ersticken lässt. Natürlich darf die Schmierseife nicht wieder abgewaschen werden. Den gleichen, aber besseren Effekt erreichen wir, wenn wir mit einer mineralölhaltigen Emulsion die Schädlinge besprühen. Da auch mit Besprühen nie alle Tiere erwischt werden, ist wiederholt zu behandeln, ja die Bekämpfung ist ein nie endendes Werk. Das ist es aber auch, wenn wir gewöhnliche stark giftige Insektizide anwenden, die jeweils nur die Larven zu vernichten vermögen. Die Adulten überleben schön geschützt unter ihren Schildern, erst recht deren Eier. Systemische Insektizide hingegen wirken gut, da sie im Saftstrom der Pflanzen zu den Larven und Adulten transportiert werden, die dann das Gift einsaugen. Die Schädlinge müssen somit nicht einmal direkt durch das systemische Insektizid getroffen werden. Da nach einigen Tagen oder Wochen die Wirksamkeit abnimmt, können mit einer wiederholten Behandlung auch die später noch aus den Eiern schlüpfenden Larven abgetötet werden.