Pflanzenschäden bei eisenhaltigem Wasser. Eisenhaltiges Wasser führt in der Regel zu keinen Schäden an Pflanzen, gegen Eisenmangel hilft es anderseits auch wenig oder gar nichts.

Rost und Kulturpflanzen

Wasser, das Rost von Eisen enthält, findet sich nicht nur beim Sammeln von Regenwasser mittels Eisenleitungen oder in blechernen Behältern, sondern auch im Trinkwasser, besonders in Gemeinden, die noch gusseiserne Leitungen besitzen. Also kann rostiges Wasser zumindest in den dort vorkommenden Mengen weder für das Tier noch für den Menschen schädlich sein. Wie sieht es nun bei den Pflanzen aus? An Kulturpflanzen konnten einzig in Reisgebieten Asiens je Schäden festgestellt werden. Auf Böden, die dort in einigen Gebieten an sich schon viel lösliches Eisen enthalten und zudem noch, wie das für die Reiskultur notwendig ist, mit Wasser geflutet werden, tritt dort, wo das Wasser sehr eisenhaltig ist, die sogenannte ‚Braunfleckigkeit des Sumpfreises’ auf. Zuerst entstehen auf den dunkelgrünen unteren Blättern kleinere rostfarbene Flecken, die gelegentlich das ganze Blatt erfassen können. Die Blätter werden dann dunkelbraun und sterben ab. Dasselbe gilt auch für die Wurzeln. Das Wachstum der Reispflanze wird dadurch reduziert, es gibt weniger und leichtere Körner, die zudem ebenfalls dunkelrostige Flecken aufweisen. Mittels Züchtung eisentoleranter Sorten oder einer bestimmten Düngungsmethode mit Kali kann der Braunfleckigkeit vollumfänglich begegnet werden.

Rost und Zierpflanzen

An Zierpflanzen sind nur Schäden bei der Azaleenkultur bekannt. Azaleen sind an sich sensibel gegenüber Eisenmangel, jedoch führt Eisenüberdüngung zu Wachstumsdepressionen, geringer Blühwilligkeit und Welkeerscheinungen. Eisenhaltiges Wasser führt also nur in den seltensten, ganz speziellen Fällen zu Wachstumsstörungen.

Eisenmangel bei Pflanzen

Ganz anders verhält es sich bei Mangel an Eisen. Die Blätter bekommen dann eine gelbliche Farbe und können nur noch schlecht assimilieren, was nebst dem unansehnlichen Aussehen zu Ertragseinbussen führt bis zum Absterben der ganzen Pflanze. Solcher Eisenmangel ist weit verbreitet, vorwiegend bei Reben, Beerensträuchern und Obstbäumen, vor allem bei Citrusarten. In der Regel ist aber der Mangel in der Pflanze nicht auf Mangel im Boden zurückzuführen. Besonders kalkreiche, schwere, nasse und verdichtete Böden haben eine gestörte Eisendynamik. Das oft genügend vorhandene Eisen befindet sich dort nicht in der richtigen chemischen Form und kann somit von den Wurzeln nicht sogleich aufgenommen werden. Insbesondere bei raschem Wachstum von Holzpflanzen haben die Wurzeln nicht genügend Zeit zur Verfügung, um mittels eigener chemischen Ausscheidungen das Eisen in diejenigen Verbindungen umzubauen, die für sie aufnehmbar sind. Zudem bestehen zwischen anderen für das Pflanzenwachstum wichtigen mineralischen Elementen und dem Eisen bisher nicht restlos aufgeklärte Wechselwirkungen. Eisenmangelchlorosen sind also, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, physiologisch bedingt. Je nach Witterungsverlauf treten sie am gleichen Standort von Jahr zu Jahr in unterschiedlicher Intensität auf. Es gilt unter anderem, durch Bodenpflegemassnahmen Nässe zu vermeiden und den Boden tiefgründig zu lockern, um ihm den für die Nährstoffaufnahme so wichtigen Sauerstoff zuzuführen. Kompost oder andere organische Substanz ist flach einzubringen, um die Krümelstruktur zu verbessern, Schwermetalle sind fernzuhalten, somit auch Kupferspritzungen zu minimieren, jede einseitige Düngung, besonders mit Phosphor und Stickstoff, ist zu vermeiden. Es ist darauf zu achten, dass der Boden nicht zu alkalisch wird, sondern eher gegen sauer tendiert, was durch Vermeiden von kalkhaltigen Düngern und Verwenden von sauer wirkenden Düngern und Bodenverbesserern erreicht wird.
Abschliessend ist zu sagen, dass eisenhaltiges Wasser in der Regel zu keinen Schäden an Pflanzen führt, andererseits aber auch gegen die Eisenchlorose wenig oder gar nichts nützt.