Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt aller Tier- und Pflanzenarten in einem bestimmten Gebiet. Diese Vielfalt lässt sich am besten mit einheimischen Pflanzen bewahren und erweitern. Nicht jeder Garten, in dem es grünt, ist darum auch wirklich Lebensraum für unsere Vögel, Insekten und andere Gartenbewohner.

Stellen Sie sich vor, Sie müssten in einem traditionellen japanischen Haus wohnen – äusserst karge Einrichtung, man sitzt auf Kissen am Boden und als Bett dient ein dünner Futon. Das mag für einige Tage sehr reizvoll sein, aber auf Dauer würden wir uns einfach nicht wohlfühlen, weil wir aus einem anderen Kulturkreis stammen und gerne so wohnen möchten, wie wir es gewöhnt sind bzw. einfach so, wie wir aufgewachsen sind. Genauso geht es vielen Tieren im Schweizer Kulturland und in Schweizer Gärten.

Viel zu aufgeräumt

Die Schweiz ist ein kleines Land, das immer mehr aufgestückelt und zerteilt wird. Die Ursachen der schwindenden Biodiversität sind vielfältig: Immer mehr Raum wird überbaut, grosse Flächen werden mit Monokulturen bepflanzt und natürlich auch der Klimawandel. Auch unsere Hausgärten, die hauptsächlich aus Rasenfläche und einigen Pflanzen bestehen, mit denen unsere Insekten und Vögel wenig anfangen können, tragen ihren Teil dazu bei. Traurige Bilanz der ganzen Geschichte: Ein Drittel der bei uns heimischen Vogelarten ist in den letzten 15 Jahren (!) verschwunden, von Insekten und Kleinlebewesen nicht zu reden – ihnen fehlen Wohnraum, natürliche Verstecke und Nahrung.

Lebensraum von hier

Bei uns heimische Pflanzen sind seit Jahrhunderten an unser Klima angepasst und dienen unseren Tieren als Lebensgrundlage. Dazu ein kurzer Ausflug in die biologische Begriffserklärung: Als einheimisch oder indigen werden in der Biologie Pflanzen und Tierarten bezeichnet, die im Umfeld, in dem sie vorkommen, entstanden oder ohne menschliches Zutun eingewandert sind. Natürlich können auch einige Pflanzen, die von anderen Erdteilen stammen, durchaus verschiedenen Tieren als Futter oder Lebensraum dienen.

Ohne Vielfalt kein Leben

Kein Lebewesen lebt alleine, alles ist miteinander verbunden und verwoben. Wo genug Nahrung vorhanden ist, gibt es Insekten. Wo es Insekten gibt, lassen sich viele Vögel nieder. Diese Kette lässt sich beliebig weiterführen, und der Mensch ist ebenso Teil des Ganzen wie alle anderen Lebewesen. Darum tun wir gut daran, uns für eine intakte Biodiversität einzusetzen – sie ist für unser Leben essenziell.

Von der Natur lernen

Das heisst jetzt nicht, dass in Ihrem Garten kein Rasen und keine «fremden» Pflanzen Platz haben, aber je mehr einheimische, umso besser. Unsere Tiere finden darin Brutplätze und Nahrung, sie locken andere kleine Lebewesen an und diese wiederum zum Beispiel Igel. Einheimische Hecken aus verschiedenen Pflanzen bieten vielen Vögeln Schutz für ihre Nester und sehen erst noch in jeder Jahreszeit anders aus, weil sie blühen, Beeren bilden und das Laub im Herbst wunderbar verfärben. Passende Bienenweidepflanzen geben unseren wertvollsten Mitarbeitern punkto Bestäubung Nahrung übers ganze Jahr. Gönnen Sie den Tieren in Ihrem Garten einen Rückzugsort mit unaufgeräumten Ecken und Asthaufen.

Machen Sie mit – wir beraten Sie gerne

Damit Sie wissen, wo bei uns im Gartencenter die einheimischen Pflanzen zu finden sind, ist dieser Verkaufsbereich speziell beschildert. Unsere versierten Fachpersonen freuen sich, wenn sie Ihnen helfen und beratend zu Seite stehen können. Auch in unserem Online-Shop sind diese Pflanzen entsprechend gekennzeichnet und in spezielle Rubriken unterteilt. Sie werden sich wundern, wieviel Leben in Ihren Garten kommt, wenn Sie vermehrt auf die Pflanzung von einheimischen Gehölzen und Stauden achten.