Wenn Aprikosenfrüchte bereits vor der Reife am Baum faulen, kann das verschiedene Gründe haben. Mehr über verursachende Schädlinge und Krankheiten erfahren Sie in diesem Artikel.

Schädlinge

Da gibt es einmal verschiedene Insekten, allen voran der Apfelwickler, der neben Äpfeln auch Birnen, Quitten, Nüsse, Aprikosen und weitere Früchte liebt. Im Mai/Juni legen die Apfelwicklerschmetterlinge Eier auf Blätter und Früchte. Die geschlüpften Larven dringen hauptsächlich da, wo sich zwei benachbarte Früchte berühren, ins Fruchtinnere ein. Durch die Wunden, die durch die fleischrote Raupe beim Eindringen in die Früchte entstehen, gelangen auch Fäulnisbakterien und –Pilze ins Innere und bewirken die Fruchtgewebezerstörung von der Innenseite her. Bekämpft wird der Wickler bei Aprikosen gleich wie bei Äpfeln, also hauptsächlich mittels Spritzungen von Insektengiften.

Mangelerscheinungen

Rissig gewordene Aprikosenfrüchte bieten Eintrittspforten für Fäulniserreger. Risse entstehen einerseits durch extreme Trockenheit, andererseits aber häufig auch durch Bormangel. Dieser bewirkt dazu noch das Schrumpfen und unregelmässige Ausreifen der Früchte. Im Fleisch kann sich braunes oder korkartiges Gewebe entwickeln, die Früchte werden ungeniessbar. Mit der Düngung einer Spurenelementmischung oder mit Borax im Spätwinter kann Abhilfe geschaffen werden, oft genügt schon die Verabreichung organischen Volldüngers. Mit Volldünger ist aber bei Aprikosen sorgsam umzugehen, besteht doch die Gefahr, dass das vegetative Wachstum zu stark gefördert wird, worauf der Blütenansatz schwächer wird und viele Jungfrüchte abfallen können, somit kaum mehr reifende Früchte zum Ernten verbleiben.

Krankheiten bei Aprikosen

Eine grosse Gefahr auch für Aprikosenfrüchte ist die Monilia-Fruchtfäule, ein Pilz. Im Gegensatz zur Monilia Spitzendürre, die über die Blüten in die Zweige eindringt und so ganze Pflanzenteile zum Absterben bringt, befällt die Monilia-Fruchtfäule die reifenden Früchte. Von einer Verletzung der Fruchthaut ausgehend oder von der Stelle, wo sich eine schon erkrankte Frucht an eine gesunde anlehnt, entwickelt sich ein brauner Faulfleck, der sich schnell vergrössert. Bald werden polsterförmige, graugelbe Sporenlager sichtbar, die anfänglich in konzentrischen Kreisen um die verletzte Hautstelle herumliegen. Später, wenn der Pilz das ganze Fruchtfleisch durchwachsen hat, verteilen sich die Sporenlager regellos. Da die erkrankten Früchte gerne am Baum hängen bleiben, schrumpfen sie ein und werden zu sogenannten ‚Fruchtmumien’, in welchen der Pilz überwintert. Im Frühjahr erfolgt von den Mumien her wieder eine Neuinfektion der Blüten und später auch der neuen Früchte. Regenwetter begünstigt den Ansteckungsvorgang sehr. Starke Düngung, insbesondere mit Stickstoff, fördert die Monilia-Fruchtfäule, einerseits durch die weichere Fruchthaut, die verletzlicher wird, andererseits durch das weichere, schneller durchdringbare Fruchtfleisch. Die Pilzsporen werden durch Wind, Regentropfen und Insekten verschleppt. Eine überragende Bedeutung kommt dabei den Wespen und Hornissen zu; denn sie sind in der Lage, die schützende Fruchthaut zu durchbeissen und somit den Pilzsporen den Eintritt ins Fruchtfleisch erst zu ermöglichen. Oft tragen sie die Sporen gleich mit sich. Bienen sind primär unbeteiligt, da sie die Fruchthäute nicht verletzen, sondern nur aus bereits bestehenden Wunden saugen. So aber können auch sie Sporen übertragen. Frassgänge des weiter oben erwähnten Apfelwicklers sind ebenfalls beliebte Eintrittspforten.

Krankheiten bekämpfen

Die Bekämpfung der beiden Moniliaerkrankungen bei Aprikosen, also sowohl der Spitzendürre als auch der Fruchtmonilia, erfolgt durch sorgfältiges und lückenloses Einsammeln der erkrankten Pflanzenteile. Im Frühsommer werden alle abgedorrten Triebspitzen und Zweige mitsamt einigen Zentimetern des gesunden Holzes weggeschnitten, im Herbst/Winter werden alle Fruchtmumien säuberlich eingesammelt. Alle erkrankten Pflanzenteile dürfen nicht kompostiert werden, sondern sind zu verbrennen oder mit dem Hauskehricht abzuführen.