Der falsche Mehltau wird durch feuchte, unbewegte Luft begünstigt. Windstille eingeschlossene Standorte und dichte, nicht ausgelichtete Pflanzen fördern die Entwicklung.

Herkunft

Der Stachelbeermehltau, genauer gesagt der Amerikanische Stachelbeermehltau, ist die bedeutsamste Krankheit der Stachelbeersträucher. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingeschleppt und verbreitete sich in kurzer Zeit in ganz Europa.

Aussehen

Zuerst werden die Triebspitzen angegriffen, welche von einem mehligweissen Pilzbelag überzogen werden. Das Wachstum wird gehemmt, wodurch die Triebe gestaucht erscheinen. Im Sommer werden Unmengen von Sommersporen gebildet, welche nun die noch unreifen Beeren infizieren. Der darauf wachsende Pilzbelag ist anfangs weiss, verfärbt sich später aber dunkelbraun. Er verhindert die Ausreife der oft aufplatzenden Beeren und macht sie völlig unbrauchbar. Er überwintert auf den Zweigen.

Ursachen

Die Krankheit wird durch feuchte, unbewegte Luft begünstigt. Windstille eingeschlossene Standorte und dichte, nicht ausgelichtete Pflanzen fördern die Entwicklung. Es ist somit wichtig, dass die Stachelbeeren einen luftigen Standort bekommen.

Massnahmen

Im Winter sind sie regelmässig zu beschneiden, indem auch ganze alte Äste entfernt werden. Kranke weissliche Triebe werden weggeschnitten, sorgfältig gesammelt und vernichtet. Es darf ruhig etwa die Hälfte allen Holzes alljährlich entfernt werden. Hochstämmchen werden, da ihre Kronen luftiger stehen, weniger stark befallen.

Bekämpfung

Nützen diese indirekten Massnahmen wenig, sind Spritzungen mit Netzschwefel oder organischen Fungiziden gegen echten Mehltau angezeigt. Mit Netzschwefel wird schon beim Knospenschwellen im Nachwinter gespritzt, mit organischen Fungiziden nach der Blüte und drei bis vier Wochen später nochmals. Reicht bei der Netzschwefelspritzung die erste nicht aus, ist damit später bei Wiederholungen vorsichtig umzugehen; denn viele Sorten sind dann schwefelempfindlich. Da einseitige Stickstoffdüngung die Mehltauanfälligkeit erhöht, ist stets auf eine harmonische Ernährung zu achten.
Es sind Sorten erhältlich, die durch Einkreuzungen mit mehltauresistenten amerikanischen Arten erzielt wurden und weitgehend mehltauresistent sind. Sie brauchen vorläufig noch nicht gespritzt zu werden, bis die Resistenz durch neue Mehltaurassen wieder durchbrochen wird.