Kirschlorbeer, Thuja oder Zypressen: bewährte Heckenpflanzen, die man in vielen Gärten sieht. Und genau darum stellen wir Ihnen an dieser Stelle ein ganzes Bouquet attraktiver Alternativen vor.

Es ist ein schöner Tag mitten in der Gartensaison. Sie stehen im Aussenbereich des Zulauf Gartencenters, um sich beraten zu lassen. Der Grund: Sie möchten eine Hecke pflanzen. Sie wissen aber noch nicht so recht, welches Gewächs sich für Ihren Garten eignet.

Wie siehts in Ihrem Garten aus?

Vielleicht haben Sie einen Naturgarten. Ihre Hecke darf daher gerne vorwitzig, fast gar etwas wild wachsen. Oder Sie mögen den geraden, geometrischen Stil mit klaren Formen. So weit, so einfach. Nun möchten unsere Gartenfachleute gerne von Ihnen wissen, ob Ihre Hecke rund ums Jahr als Sichtschutz dienen soll, denn dann darf sie im Herbst ihr Laub nicht abwerfen. Weitere zu klärende Punkte sind das Wachstum (manche Hecken wollen zwei Mal pro Jahr geschnitten werden), die Wunschhöhe, die Bodenbeschaffenheit und Besonnung Ihres Gartens. Und wie stehts um Ihre Nachbarn? Was meinen die, wenn sich Ihre blühende Blasenspierenhecke vergnügt breit macht?

Einfach grün oder ganz schön bunt

Und damit wären wir grad bei einem weiteren wichtigen Entscheid: Wie bunt darf es Ihre Hecke treiben? Die einen mögen das wohltuend schlichte Grün einer Hainbuche, einer Stechpalme oder Eibe. Auch die Blüte des Ligusters oder das satte Rotbraun einer Rotbuche ist ihnen willkommen.  Die anderen wünschen sich für die Umrahmung ihres Grundstücks naturnahe Farbenvielfalt. Diesen Gartenfreunden empfehlen wir bei Zulauf gerne eine Mischhecke aus blühenden und fruchtenden Ziersträuchern. Sie passen vor allem zum Naturgarten. Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten weiden hier. Vögel geniessen die Beeren solcher Gehölze und nisten auch gerne in den bunten Sträuchern. Kein Wunder! Manche Hauptdarsteller einer Mischhecke sind recht stachelige Gesellen. Ein Piepmatz, der dort nistet, weiss: Hier bin ich vor Feinden sicher.

Pflege der Umfriedung

Sommergrüne Formhecken werden am besten in den ersten zwei bis drei Monaten des Jahres geschnitten, dazu kommt ein zweiter Schnitt Anfang Sommer, um die Form gut zu erhalten. Immergrüne Hecken vertragen über den ganzen Sommer einen Schnitt, aber Vorsicht: An zu heissen Tagen bekommen die Schnittstellen einen Sonnenbrand!

Mischhecken lassen sich nicht in allzu starre Formen schneiden. Da sie zudem ein Heim für Vögel und andere Tiere bieten, sind auch der Zeitpunkt und die Art des Schnitts sorgsam zu planen. Im Winter (von November bis Ende Februar) dürfen Sie recht kräftig stutzen. Im frühen Sommer schneiden Sie dann mit Vorsicht den Anwuchs weg. Das stört die Tierwelt nicht, da Sie ja nur äusserlich «abknipsen» und nicht tief im Gebüsch.

Möchten Sie mehr wissen? Unsere Gartenpflanzen-Fachleute empfehlen Ihnen nicht nur die für Sie idealen Heckenpflanzen, sondern zeigen auch gerne, wie Sie den Heckenschnitt am besten angehen.

Stechpalme – Ilex aquifolium

Stechpalme – Ilex aquifolium

Die Blätter der einheimischen, immergrünen Stechpalme sind dunkelgrün und ledrig-glänzend, es gibt auch wie im Bild panaschierte, buntblättrige Sorten. Die weissen Blüten werden gerne von Insekten besucht und die roten Beeren dienen vielen Vogelarten als Winternahrung. Standort absonnig bis schattig, am liebsten feuchter, humusreicher, eher saurer Boden. Wuchshöhen bis zu 7 m, buschiger, eher langsamer Wuchs. Gut schnittverträglich und sehr pflegeleicht.

Duftblüte – Osmanthus

Duftblüte – Osmanthus

Feingliedriges, immergrünes Gehölz mit auffallenden, weissen, in Büscheln wachsende Blüten, die intensiv duften. Standort absonnig bis halbschattig, geschützt vor kalten Ostwinden, nährstoffreicher Boden. Nur die Frühlings- (Höhe bis 2 m) und die stachelblättrige Herbstduftblüte (Höhe bis 4 m) sind winterhart. Aufrechter, langsamer Wuchs, gut schnittverträglich, pflegeleicht, verträgt keine Staunässe.

Sanddorn – Hippophae rhamnoides

Sanddorn – Hippophae rhamnoides

Das einheimische, attraktive Wildobst mit seinen silbrig-grünen, langen Blättern und den orangen Beeren eignet sich bestens für gemischte Hecken im Naturgarten. Zweihäusig, für eine Beerenernte müssen weibliche und männliche Pflanzen (pro 3 bis 4 weibliche genügt eine männliche) gepflanzt werden. Standort unbedingt sonnig mit viel Licht. Boden tiefgründig, locker. Sanddorn ist sehr trockenresistent. Wuchs sparrig bis zu 5 m Höhe. Gelegentlicher Auslichtungsschnitt empfehlenswert.

Hainbuche – Carpinus betulus

Hainbuche – Carpinus betulus

Einheimisches, sehr schönes und ideales Heckengehölz mit tiefgrünen, gerippten Blättern, die sich im Herbst goldgelb verfärben. Standort möglichst sonnig, wächst praktisch in jedem Boden, Staunässe vermeiden. Wuchshöhe bis 10 m, buschiger, dichter, mittelstarker Wuchs. Schnitt zweimal jährlich, sehr gut schnittverträglich, gut geeignet für Formschnitt, sehr pflegeleicht.

Glanzmispel – Photinia

Glanzmispel – Photinia

Der rote Austrieb der Glanzmispel ist sehr auffällig und dekorativ und bildet einen schönen Kontrast zu den weissen, doldenartigen Blüten. Ledrig-glänzende, immergrüne, schmale, lange Blätter, trägt im Herbst kleine, rote Früchte. Standort sonnig bis halbschattig, Boden humusreich. Breitbuschiger, lockerer, aufrechter Wuchs bis 3 m. Gut schnittverträglich und pflegeleicht.

Gemeine Eibe – Taxus baccata

Gemeine Eibe – Taxus baccata

Einheimisches, immergrünes und äusserst vielseitiges Nadelgehölz (Pflanze ist stark giftig). Standort halbschattig bis schattig, wächst auf jedem Boden, vorzugsweise auf kalkhaltigem, eher lehmigem Grund, am liebsten frisch bis feucht, keine Staunässe. Wuchshöhe bis 5 m, sehr blickdichter, filigraner Wuchs, langsam wachsend. Sehr gut schnittverträglich.

Blasenspiere – Physocarpus opulifolius

Blasenspiere – Physocarpus opulifolius

Sehr dekoratives, reich verzweigtes Heckengehölz mit goldgelb-, grün- oder rotlaubigen Sorten; kugelige, weiss- bis rosafarbene Blüten, zum Teil herrliche Herbstfärbung. Gut geeignet für gemischte Hecken. Standort sonnig bis halbschattig, Boden humus- und nährstoffreich. Wuchshöhe bis 3 m, buschiger, ausladender, starker Wuchs. Schnitt ein- bis zweimal pro Jahr, gut schnittverträglich, sehr pflegeleicht.

Hundsrose – Rosa canina

Hundsrose – Rosa canina

Die häufigste Wildrosenart in der Schweiz ist äusserst anspruchslos und besticht durch ihre kleinen, zart rosa gefärbten Blüten, die in grosser Fülle wachsen, und ihren malerischen Wuchs. Die roten Hagebutten sind für Vögel eine beliebte Winternahrung. Standort sonnig bis halbschattig, Boden frisch und neutral, die Hundsrose ist aber sehr anpassungsfähig. Wuchshöhe bis 3 m, aufrechter, lockerer und starker Wuchs. Gelegentlicher Verjüngungsschnitt.

Feld-Ahorn – Acer campestre

Feld-Ahorn – Acer campestre

Sehr robustes, anspruchsloses einheimisches Gehölz; schöner, hellgrüner Blattaustrieb, tiefgrüne Blätter und eine leuchtend gelb-orange Herbstfärbung. Hervorragende Heckenpflanze für den Naturgarten. Standort möglichst sonnig, verträgt Hitze und Trockenheit bestens. Boden mässig nährstoffhaltig, aber humusreich und gerne kalkhaltig. Wuchshöhe bis 15 m, dichter, buschiger, starker Wuchs. Schnitt nach Anwuchszeit mindestens einmal im Jahr nötig (Achtung brütende Vögel!).