Ich habe einen einzigen Rebstock, der gut angesetzt hat. Zuerst habe ich gegen Mehltau gespritzt. Wie Sie auf dem Bild sehen können, ist trotzdem an einigen Trauben ein Schaden entstanden. Was kann ich tun, um möglichst viele Trauben zu retten? J.H.

Unsere Antwort

Das Schadbild an der Traube dürfte nicht aufgrund einer Pilzerkrankung entstanden sein, sondern vielmehr bedingt durch die regenreiche Witterung der letzten Wochen. Eventuell könnte auch noch Hagel mitverantwortlich sein. Einmal aufgeplatzt, kann sich relativ schnell Edelfäule an den Beeren ausbreiten, hervorgerufen durch den Schimmelpilz Botrytis cinerea. Ob der Stock durch weitere Pilze wie echten oder falschen Meltau befallen wurde, ist auf dem Bild nicht eindeutig ersichtlich.
Leider bleibt Ihnen jetzt nichts anderes übrig, als die Trauben zu entfernen. Bedauerlicherweise kann man vorbeugend gegen lang anhaltende Regenperioden oder Hagelschlag nicht viel unternehmen, jedoch hilft ein Sommerschnitt, den Befallsdruck durch Pilze zu dezimieren. Dazu werden im Mai bis Juni ausser der Tragruten (Triebe mit Blüten) alle Jung- und Neutriebe sowie Wasserschosse aus dem mehrjährigen Holz ausgebrochen und Seitentriebe (Geiztriebe), welche direkt aus der Tragrute (Leittrieb) wachsen, entfernt. Dies fördert nicht nur eine guten Durchlüftung der der Stöcke, vorausgesetzt, das Wetter spielt natürlich einigermassen mit, sondern auch einen qualitativ hochwertigen Fruchtertrag.