Trotz der eher pflegeleichten Kultur der Walnussbäume gibt es besonders zwei Krankheiten zu beachten. Es sind dies die Pilzkrankheit „Blattbräune“ und die Bakterienkrankheit „Bakterienbrand“. Vor allem in regenreichen Jahren führen beide zu starkem Blattfall und deutlichen Ernteverlusten. Sie sind recht schwierig auseinanderzuhalten.

Blattbräune

Der Pilz der Blattbräune verursacht viele kleinere bis ½ cm breite, eckige oder rundliche graubraune Blattflecken, die oft von einem dunkleren Rand umsäumt sind. Berühren sich viele Flecken gleichzeitig, entstehen grössere dürre Blattpartien. Gegen den Herbst hin nimmt die Fleckenbildung zu und bewirkt den vorzeitigen Blattfall. Auch Früchte und Jungtriebe werden infiziert. Junge kranke Früchte fallen ab, ältere reifen ungenügend.

Bakterienbrand

Der Bakterienbrand schädigt hauptsächlich die Früchte, aber auch die Blätter und Jungtriebe sind gefährdet. Auf der grünen Nussschale verursachen die Bakterien vorerst kleine durchscheinende Flecken, die nach dem Eintrocknen schwarz werden. Wenn die eigentliche, die gelbe Nussschale noch nicht genügend verhärtet ist, wird auch der Kern befallen, welcher schleimig wird, schrumpft und sich ebenfalls schwarz verfärbt, worauf die ganze Frucht abfällt. Auf Blättern entstehen kleine Fettflecken, umgeben von einem tiefgrünen Hof, die ebenfalls schwarz werden.

Bekämpfung der Krankheiten

Glücklicherweise lassen sich beide Krankheiten mit den gleichen Behandlungsmethoden in Schach halten, sodass eine sichere Unterscheidung nicht unbedingt notwendig ist. Vorerst ist es von Vorteil, potentielle Infektionsquellen fernzuhalten. Da beide Krankheiten auf den befallenen Blättern und Früchten überwintern, von wo aus im Frühjahr Neuinfektionen erfolgen können, sollten diese im Herbst säuberlich eingesammelt und verbrannt werden. Von einem Kompostieren rate ich ab, da die Erreger bei der Rotte nicht unbedingt abgetötet werden. Auch mit Kupferspritzungen lässt sich der Krankheitsdruck reduzieren. Empfehlenswert ist die Anwendung von Kupferoxychlorid in einer Konzentration von 0,5%. Zwei Spritzungen genügen, die erste im Mai, die zweite im Juni. Gegen die Pilzkrankheit ‚Blattbräune’ wirken auch organische Fungizide, zur selben Zeit ausgebracht.
Ich empfehle beide Methoden, das Vernichten der abfallenden Pflanzenteile und das Spritzen mit einem Pflanzenschutzmittel, anzuwenden. Dass oft hauptsächlich die unteren Partien der Bäume befallen werden deutet darauf hin, dass bei Regen von im Vorjahr erkrankten Jungtrieben der oberen Baumhälfte her Krankheitskeime nach unten gewaschen werden. Ein gründliches Behandeln besonders der oberen Kronenteile ist somit angezeigt.

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