Viele Wanzenarten leben räuberisch und gelten als Nützlinge. Im Allgemeinen kann und muss gegen Wanzen an Pflanzen nichts unternommen werden.

Baumwanze

Gelegentlich tritt bei der Himbeerernte ein am Vorderkörper gepanzertes, breites Insekt von etwa 15 Millimetern Länge auf. Seine Farbe ist bronzebraun mit einem orangefarbenen Flecken am hinteren Teil des Rückens. Es handelt sich um die häufige und weitverbreitete Baumwanze. Nach einem warmen Herbst im Vorjahr ist sie schon bei der Kirschenernte kräftig mit dabei. Sie kann bei der Ernte aller Fruchtarten lästig sein, da sie ein klebriges, kräftig und unangenehm riechendes Sekret ausscheidet. Die beschmutzten Früchte stinken, das Pflücken ist eine unangenehme Arbeit. Ansonsten lebt die Baumwanze an Waldrändern, in Gartenhecken und in Obstanlagen, meist einzeln. Sie saugt gerne an Eichen- und Erlenblättern, nur gelegentlich auch an Früchten und toten Insekten. Wenn sie nichts passendes findet, werden auch lebendige Raupen und Insekten vertilgt; die Baumwanze gilt deshalb auch als Nützling.

Lederwanze

Ähnlich, jedoch ohne orangeroten Flecken, sieht die Lederwanze aus. Sie lebt ab Juni besonders gerne auf Ampfern und anderen Knöterichgewächsen. Sie ist ebenfalls sehr häufig, besonders an feuchten Standorten. Sie saugt an grünen Pflanzenteilen, im Alter gegen Herbst wandert sie umher auf der Suche nach Samen unterschiedlicher Reife, an welchen sie dann saugt. Früchte werden fast nur der Samen wegen besucht.

Feuerwanze

Immer wieder erstaunt das massenhafte Auftreten der Feuerwanze. Sie ist etwa ein Zentimeter lang, von roter Grundfarbe mit schwarzer Zeichnung. Auf kurzen Flügeln trägt sie je einen grossen und einen kleinen schwarzen Punkt. Besonders in Wohngebieten tritt sie nach warmen Jahren scharenweise unter alten Linden und Robinien, aber auch anderen Pflanzen auf. Noch weiche Linden-, Robinien- und besonders Malvensamen sind als Nahrungsquelle zum Aussaugen beliebt. Gelegentlich dienen dazu auch abgestorbene Insekten.

Nützlinge

Viele Wanzenarten sind ausgesprochene Nützlinge, allen voran die kleinen Blumenwanzen und die etwas grösseren Blind- oder Weichwanzen. Sie fressen Spinnmilben und andere kleinere Schädlinge, wie Blattläuse und kleine Raupen. Weichwanzen können aber gleichzeitig auch kleine Schäden verursachen, besonders an Johannisbeeresträuchern, wo sich an den Saugstellen der Blätter braune Punkte entwickeln, die später herausfallen und zu kleinen Löchern führen. Bei Äpfeln und Birnen verkorken die Saugstellen an Blättern und Früchten, was Verformungen nach sich zieht.
Im Allgemeinen kann und muss gegen Wanzen an Pflanzen nichts unternommen werden; für den Menschen und seine Kulturpflanzen sind sie ohnehin kaum nachteilig. Hören wir endlich damit auf, fast jedes beliebige Insekt als Schädling oder Ärgernis zu betrachten. Freuen wir uns doch an der Farb- und Formenvielfalt der Insektenwelt!

Bettwanzen

Für den Menschen sehr unangenehm sind die blutsaugenden Bettwanzen. Ihre Stiche hinterlassen stark juckende Schwellungen. Bettwanzen können monatelang in kühlen Zimmern ohne Nahrung überleben. Sofort nach einem Blutmahl legen sie ihre Eier. Sie sind etwa 5 mm lang, braun, rundlich, ohne die charakteristischen Flügel der Pflanzenwanzen. Sie haben es gerne dunkel, weshalb sie sich tagsüber in Ritzen aufhalten und somit kaum zu sehen sind.