Die bei uns in milden Wintern harte Passionsblume, die ‘Passiflora coerulea’, wurde um 1600 in Südeuropa, wo sie stets gut im Freien überwintert, eingeführt.

Herkunft

Die Passionsblumen sind auf der südlichen Erdhalbkugel, vornehmlich in den Tropen, verbreitet und umfassen gegen 500 Arten. Die auch ‘Leidensblumen’ genannten Pflanzen sind meist Kletterpflanzen mit sehr verschiedenartig geformten Blättern. Auch die Blüten sind in Form und Farbe sehr unterschiedlich. Die Früchte sind oft essbar und enthalten sehr viele Samen.

Passionsblume  ‘Passiflora coerulea’

Die bei uns in milden Wintern harte Passionsblume, die ‘Passiflora coerulea’, wurde um 1600 in Südeuropa, wo sie stets gut im Freien überwintert, eingeführt. Ihre einzigartigen Blüten hat ein italienischer Mönch mit den Martergeräten Christi verglichen. So sollen die drei Narben die Nägel darstellen, die fünf Staubbeutel die fünf Wundmerkmale, der feine spitze Strahlenkranz die Dornenkrone. Die dreilappigen Laubblätter symbolisieren die Lanze der Wächter, die Ranken die Geisseln. Andere Autoren sehen in den Blüten und Blättern wieder andere Motive der Leidensgeschichte Jesu.

Überwinterung/Rückschnitt

Die ‘Passiflora coerulea’ wächst ausserordentlich stark, ist immergrün und lässt sich sehr gut in kalten Wintergärten und an sehr geschützten milden Lagen im Freien halten, wo die Temperaturen aber nicht über längere Zeit und nur leicht unter den Gefrierpunkt fallen dürfen. Man kann sie aber auch in einem Topf oder Kübel halten, den man im Winter an einem frostfreien Ort, er kann auch dunkel sein, überwintert. Zuvor wurden alle Triebe ganz bis auf einige Zentimeter über der Erde zurückgeschnitten. Fest eingepflanzte Passiflora coerulea werden nicht so stark zurückgeschnitten. Hier verbleiben einige Leittriebe mit bis zu mehreren Metern Länge als Grundgerüst, auf die jeden Winter wieder zurückzuschneiden ist. Bei allen mit den Jahren zu üppig werdenden Pflanzen schneiden wir die ältesten Leittriebe vollständig zurück und ziehen jüngere nach.

Standort/Pflege

Der Standort soll im Sommer warm und sonnig sein. Je heller er ist, um so mehr und kräftigere blaue Blüten werden gebildet. Die Früchte werden dann dunkelorange und besonders aromatisch. Halbschattige oder gar schattige Standorte führen zu einem enormen Längenwachstum mit nur wenigen oder gar keinen Blüten. Bei heisser Witterung benötigen die Passiflora Unmengen von Wasser. Beim Giessen sollte aber beachtet werden, dass Nässe im Boden rasch zu Wurzelfäule führen kann. Der Boden sollte somit durchlässig sein, ansonsten spielt es keine Rolle ob er lehmig oder leicht ist. Des starken Wachstums wegen sind die Passionsblumen richtige Düngerfresser. Im Frühjahr und Sommer muss somit kräftig gedüngt werden. Wird dies unterlassen, werden die Blätter bald gelblich und die Blüten spärlich oder sie bleiben ganz aus.