Glasige Äpfel entstehen schon an den Früchten am Baum. Hauptsächlich grosse Früchte und solche von künstlich bewässerten Bäumen sind anfällig. Bei braunen Flecken am Fruchtfleisch, handelt es sich um die Stippe ebenfalls eine Stoffwechselstörung.

Glasige Äpfel

Glasige oder wassersüchtige Äpfel entstehen schon am Baum hängenden Früchten. Hauptsächlich grosse Früchte und solche von künstlich bewässerten Bäumen sind anfällig auf diese Stoffwechselstörung. Bei der Sortierung der Äpfel zur Einlagerung im Herbst sind die schon an der glasig schimmernden Fruchthaut von aussen wahrnehmbar veränderten Früchte auszusortieren; denn häufig entwickelt sich an den glasigen Stellen die Fruchtbräune und die Früchte werden damit unbrauchbar. Nur schwach glasige Früchte nehmen bei der Lagerung oft wieder normale Fleischbeschaffenheit an, und zwar je eher und rascher, je höher die Lagertemperatur ist.

Braune Flecken auf dem Fruchtfleisch

Auch bei der Stippe handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Unmittelbar unter der Haut, gelegentlich über das ganze Fruchtfleisch verteilt, treten braune abgestorbene Zellpartien auf. Bei Stippe unter der Haut verfärbt sich diese bräunlichgrün bis bräunlich und sinkt teilweise ein. Um den Kelch herum gibt es besonders viele Flecken. Stark stippige Früchte haben einen bitteren Geschmack. Stippe wird durch mangelhafte örtliche Calciumversorgung hervorgerufen. Da die Krankheit auch bei guter Versorgung mit Calcium auftritt, nimmt man an, dass eine Überversorgung mit anderen Nährstoffen eine genügende Calciumaufnahme behindert. Besonders ungünstig sind auch hohe und zu späte Gaben von Stickstoff und zu starker Baumschnitt. Die Lagertemperatur für die Früchte sollte möglichst tief sein bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Vorbeugend Massnahmen

Nicht alle Sorten neigen in gleichem Masse zu Glasigkeit oder Stippe, was bedeutet, dass sie unterschiedlich für diese Stoffwechselstörungen empfänglich sind. Die Erscheinungen lassen sich einigermassen durch Pflegemassnahmen unterbinden oder wenigstens eindämmen. An erster Stelle steht ein mässiger, überlegter Baumschnitt, der alljährlich gute Erträge garantiert. Das nur jedes zweite Jahr Früchtetragen, das Alternanz genannt wird und sowohl für den Baum als auch für den Besitzer ungünstig ist, kann so vermieden werden. Die Düngung soll harmonisch sein in dem für den Baum richtigen Mass. Die Wuchskraft der Pflanze und das Verhalten der Früchte am Lager sind stets zu beobachten. Die Früchte sind im optimalen Zeitpunkt zu ernten und sofort, innerhalb weniger Stunden, einzulagern. Zur Vermeidung von Stippe können auch drei bis fünf Calciumchloridspritzungen vorbeugend gemacht werden, was aber im Hausgarten zu viele Umtriebe verursacht.