Auf unserem kalkhaltigen Boden gedeihen praktisch alle Blumenzwiebeln sehr gut. Nur Leucojum (aestivum) und alle Krokusarten verkümmern. Das heisst: Sie wachsen und blühen im ersten Jahr reichlich, im zweiten und dritten immer weniger, danach verschwinden sie gewöhnlich ganz. Gerne möchte ich sie im Garten verwildern lassen. H.A.

Unsere Antwort

Es können mehrere Ursachen dafür verantwortlich sein, dass sich Krokusse in ihrem Garten nicht ansiedeln. Krokusse, welche zu den Schwertliliengewächsen gehören, lieben einen humosen, eher leichten, gut durchlässigen Boden. Zu schwere, sehr kalkreiche aber auch nasse Böden sind daher ungeeignet. Zudem lieben Krokusse einen warmen und sonnigen Standort unter hohen Bäumen. Ein vorübergehender Schattenlauf ist nicht schädlich. Zuchtformen lassen sich nicht immer verwildern. Sie blühen zwar im ersten Jahr reichlich, verschwinden dann aber nach und nach. Zuverlässig verwildern lassen sich nur Elfenkrokusse (Crocus tommasinian), jedoch auch nur bei optimalem Standort. Das Einstreuen in Rasenflächen, so hübsch dies im Frühling auch wirkt, erweist sich nicht als ideal, denn wird der Rasen gemäht bevor das Laub abgestorben ist, mit dem die Pflanze für eine kurze Zeit Nährstoffe sammelt und in den Zwiebeln einzulagern vermag, verkümmern die Krokusse zwangsläufig. Dasselbe gilt übrigens auch für Krokusse im Beet. Hier wollen sie zudem auch in Ruhe gelassen werden.
Die in Europa bis Westasien beheimatete Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum) bevorzugt halbschattige, feuchte Standorte unter Laubbäumen oder an einem Bachlauf. Der Boden darf hier durchaus kalkhaltig sein, ist er aber zu trocken, verkümmert die Pflanze. Dasselbe gilt auch für den bei uns heimischen Märzenbecher (L. vernum), wobei es dieser, was die Bodenverhältnisse angeht, etwas weniger feucht mag.

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