Standort und Pflegemassnahmen von Tulpen. Werden Tulpen so wie es hier beschrieben ist gepflanzt und gepflegt, sollte die Kultur eigentlich nicht zu Misserfolgen führen.

Allgemeines

Tulpen, gruppenweise und in grösseren Mengen gepflanzt, sind jedes Frühjahr wieder eine wahre Augenweide. Die Tulpenfelder und -Parks in Holland ziehen jährlich Millionen von Besuchern an. Aber auch bei uns zeigt sich mit den vielbewunderten Tulpen mancher Garten schon früh von seiner besten Seite, lässt uns den Winter vergessen.

Pflanzung/Pflege

Tulpen gedeihen in jedem Gartenboden, wenn er nur nicht zu schwer ist. Auch sollte er durchlässig sein, also nie Staunässe aufweisen. Zu saure Böden behagen den Tulpen nicht - das ist aber in unserer Gegend kein Problem, da unsere Böden eher alkalisch sind. Allenfalls kann beim Pflanzen durch Zugabe einer Mischung von Blumenerde und Sand im Verhältnis 5:1 ins Pflanzloch jeder Boden verbessert werden. Im Frühjahr vor der Blüte streuen wir etwas organischen Volldünger zwischen die Pflanzen, wobei darauf zu achten ist, dass er nicht in die tütenförmigen Blätter fällt. Auch ausgereifter Kompost ist Balsam für Tulpen und Bodenlebewesen. Da Tulpen eigentlich anspruchslose Steppenpflanzen sind, wirken frischer Stallmist und scharfe Düngersalze wie Gift. Nach der Blüte sind alle verblühten Pflanzenteile wegzuschneiden; denn die Entwicklung der Samenkapseln kostet der Pflanze nur unnötige Energie.

Standort

Erst wenn die ganze Pflanze vergilbt, abgestorben und abgetrocknet ist, sammeln wir die Überreste ein, wobei die Zwiebel im Boden verbleiben darf. Wenn nach vielen Jahren die Blütengrösse uneinheitlich geworden ist, nehmen wir Ende Juni/Juli alle Zwiebeln aus dem Boden. Um ein Verletzen derselben zu vermeiden, sollte mit der Grabgabel, nicht mit dem Spaten ausgegraben werden. Wir sortieren in grosse und kleine Zwiebeln, wobei die kleinen weggeworfen werden. Bis sie blühen würden, vergingen in unseren Verhältnissen mehrere Jahre, sofern sie überhaupt je grösser würden oder überlebten. Nie sollten aber alte und neue Zwiebeln an Orten gepflanzt werden, wo vorher schon solche standen. Böden werden gerne „tulpenmüde“, somit ist ein steter Fruchtwechsel angezeigt.

Pflanzzeit

Die besten Pflanzmonate für Tulpen sind der September und der Oktober, sei es für die eigenen sortierten oder die neu zugekauften Zwiebeln. So können sie noch vor dem Winteranfang möglichst viele neue Wurzeln bilden. Wir pflanzen etwa acht Zentimeter tief und bringen eine etwa zwei Zentimeter dicke Schicht von Rindenkompost oder Laub auf den Boden, womit wir die Neupflanzung besonders an exponierten Lagen vor starken Winterfrösten schützen.

Nährstoffe

Werden Tulpen so wie es hier beschrieben ist gepflanzt und gepflegt, sollte die Kultur eigentlich nicht zu Misserfolgen führen. Keine Blüten, nur Blätter kann es jedoch geben, wenn im Vorjahr zu viele Blätter entfernt wurden, sei es beim Schneiden von Blüten für Schnittblumen oder der Blätter vor der völligen Ausreife. Schlechte Witterung kann eine gute Ausreife beeinträchtigen. Auch kommt Nährstoffmangel im Vorjahr zur Zeit der Knospenanlage in der Zwiebel in Frage, ebenso Überdüngung im Vorjahr, insbesondere mit Stickstoff; denn die Blütenknospen werden jeweils im Jahr vor der Blüte gebildet. Gelegentlich gibt es auch sogenannte ‘Papierblüten’. Der junge Trieb bleibt im Frühjahr entweder ganz stecken, oder Laubblätter werden entwickelt, ohne dass die Blütenknospe zum Vorschein kommt. Kommt sie doch, zeigt sie sich verkümmert und farblos, von papierartiger Beschaffenheit.
In unserer Gegend Tulpen über Samen weitervermehren zu wollen hat keinen Sinn.

Frühlingsflor

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