Die Blattbräune ist eine Pilzkrankheit und befällt die Rosskastanienbäume in Jahren mit nasskalter Frühjahrswitterung. An den Blättern und Blattstielen, entstehen dunkelbraune Flecken mit gelber Randzone.

Herkunft

Unsere wundervollen Parkbäume, die Rosskastanien, deren Heimat im Balkan und in Griechenland liegt, werden aus verschiedenen Gründen an den Blättern geschädigt, ansonsten sind sie aber wenig krankheitsanfällig.

Braune Blätter an den Rosskastanien

Eine unter dem Namen Blattbräune bekannte Pilzkrankheit befällt die Bäume in Jahren mit nasskalter Frühjahrswitterung immer häufiger. An den Blättern und Blattstielen, insbesondere bei Sämlingen, entstehen dunkelbraune Flecken mit gelber Randzone. Ihre Grösse ist unterschiedlich, meist mehrere Quadratzentimeter gross. Oft sind die Blattflecken durch die Blattnerven begrenzt, welche der Pilz nicht so leicht durchbrechen kann. Kommt es nach starkem Infektionsdruck doch dazu, verschmelzen die Flecken und das ganze Blatt wird braun. Die Blätter rollen sich nun ein und fallen vorzeitig, schon im Sommer, ab. Die Bäume werden dadurch geschwächt und gehen bei Wiederholung der Krankheit in den Folgejahren ein.

Massnahmen

Da der Pilz in den abgefallenen Blättern auf dem Boden überwintert und von dorther die jungen Blätter auf dem Baum bei Regenwetter wieder infiziert, sind alle befallenen alten Blätter säuberlich einzusammeln und zu vernichten. Spritzungen mit Fungiziden sind möglich, sie müssen aber vorbeugend und wiederholt während der Infektionszeit ab Aufbrechen der Knospen bis zur vollen Entfaltung der Blätter erfolgen. Angewendet werden Kupfermittel in Mischung mit organischen Fungiziden.

Wassermangel oder Salzschäden

Braune Blattverfärbungen mit nachfolgendem Blattfall gibt es aber auch bei grosser Hitze, trockener Luft und Wassermangel. An Strassen und Plätzen, wo im Winter Schnee und Eis mit Streusalz geräumt werden, ergeben Salzschäden dasselbe Bild.

Tierische Schädlinge

Ein tierischer Schädling, die Kastanienminiermotte, wurde im Jahre 1984 erstmals in Mazedonien festgestellt. Er breitet sich nun über ganz Europa aus, wobei hauptsächlich die weissblühenden, weniger die rotblühenden Kastanienarten befallen werden. In der Schweiz wurde im Jahre 1998 der erste Schaden entdeckt. Zwischen der oberen und der unteren Blatthaut wird das Innere des Blattes durch Raupen gefressen. Die Frassstellen sind rund, können aber auch längliche Formen annehmen und befinden sich stets zwischen den Rippen. Die Blätter werden an diesen Stellen durchsichtig und die Räupchen und ihr Kot sind sichtbar. Bis zu drei Generationen im Jahr können auftreten. Die Blätter verfärben sich bei starkem Befall in der Folge braun, rollen sich ein und fallen vorzeitig ab. Im Herbst sind alle Raupen in den Blättern verpuppt, das Insekt überwintert somit im Laub, von woher im Frühjahr die geschlüpften Motten Neubefall verursachen. In ganz Europa wird momentan nach effizienten und tolerierbaren biologischen und chemischen Bekämpfungsmitteln gesucht. Der Baum wird durch den Mottenbefall sicher geschwächt, jedoch ist kein völliges Absterben wie bei den durch den Blattbräunepilz befallenen Pflanzen zu erwarten. Dennoch sind auch hier die gefallenen Blätter stets säuberlich einzusammeln und zu vernichten, nicht zu kompostieren.