‚Verrieseln’ heisst bei den Johannisbeeren das Abfallen der Blüten.

Die jungen Beeren am Johannisbeerstrauch fallen ab

Das 'Verrieseln’ der Johannisbeeren, wie das Abfallen der Blüten und der ganz jungen Beeren genannt wird, ist ein oft wiederkehrender und weit verbreiteter Zustand. Die Trauben sind nur spärlich mit Beeren besetzt und der Ernteaufwand ist fast derselbe wie bei einem normalen Ertrag. Im Weinbau tritt dasselbe Phänomen auf, mit enormen wirtschaftlichen Schäden.
Neben anderen beeinflussenden Faktoren liegt der Grund hauptsächlich darin, dass bei ungünstiger Witterung zur Zeit der Blüte die Befruchtung gar nicht erfolgen konnte oder doch ungenügend war. Ist es nass und kalt, sind die bei der Johannisbeere den Blütenpollen übertragenden Insekten nicht gerade für diese Arbeit motiviert. Hat sich die Wetterlage verbessert, ist es vielleicht schon zu spät für eine erfolgreiche Befruchtung.
Durch Züchtung neuer Sorten gelingt es teilweise, das Verrieseln zu reduzieren. Doch ist es trotz Neuheiten vorteilhaft, nicht nur eine, sondern zwei oder mehrere verschiedene Sorten zu pflanzen, die sich in der Blütezeit ablösen und dann auch zur Erntezeit nicht gleichzeitig reifen. So dehnt sich die Reifezeit über längere Zeit aus und hoffentlich lag wenigstens eine Sorte mit der Blütezeit günstig.