Für wintergrüne Gärten mit wenig Arbeit. Ob ein grosser oder kleiner Garten, wenn die Zeit dazu fehlt sind immergrüne Bodendecker ideal, damit er immer gepflegt aussieht und dies erst noch ohne viel Arbeit.

Allgemeines

Denkt man an immergrüne Bodendecker erinnern sich sicherlich viele an die einheitsgrünen Cotoneasterflächen, wie sie in den 60/70-Jahren gang und gäbe waren. Besonders an Böschungen kamen diese pflegeleichten Monokulturen anstelle von Rasen zum Einsatz. Aber nur, bis man im neuen Jahrtausend auf die stark Feuerbrand gefährdete Pflanze verzichten musste. Zum Glück, gibt es doch zur Genüge andere anspruchslose, immergrüne Bodendecker, die erst noch attraktiv blühen. Ideal für Böschungen, Strassen- und Parkplatzrabatten oder andere ungenutzte Flächen, wie beispielsweise unter einer natürlich gewachsenen Hecke.

Immergrüne Bodendecker für den Schatten

In erster Linie ist es der einheimische Efeu (Hedera helix) und das Immergrün (Vinca minor) mit Blüten in Blau und Weiss als wintergrün bekannt. Aber auch der Ysander (Pachysandra terminalis) mit kleinen weissen Blüten im April und deckt rasch halbschattige bis schattige Gartenbereiche. Ebenfalls in Frage kommt die Elfenblume (Epimedium rubrum und pinnatum) mit roten und gelben, tatsächlich elfenhaften Blüten. 
Weniger bekannt dürfte der Schneckenknöterich (Persicaria affinis) sein, der im Gegensatz zu vorab aufgeführten Pflanzen nicht nur humose und frisch Böden im Schatten bis Halbschatten bevorzugen, sondern auch gut mit sonnigen, eher trockenen Standorten zurechtkommt.

Möchte man lieber etwas Grasartiges im Schatten haben, so eignet sich das Gelbbunte Hakonengras (Hakonechloa macra ‘Aurola‘), die Waldmarbel (Luzula sylvatica), welche, ist genügend Bodenfeuchte vorhanden, auch einen sonnigen Standort verträgt. Interessant dürfte auch der Schlangenbart (Ophiopogoan) sein, die Sorte ‘Niger‘ mit dunklem Laub ist ein unverzichtbarer Farbkontrast im Garten. Sie alle mögen einen eher kalkarmen, humosen Boden, vertragen sogar Moorböden und lassen sich daher auch gut mit Heidekraut, niedrigwachsenden Rhododendren, Skimmien (Skimmia), Traubenlilie (Liriope muscari) oder Hebearten vergesellschaften, welche ebenfalls alle immergrün sind.

Immergrüne Bodendecker für sonnige Standorte

Hier ist das Angebot an immergrünen Pflanzen deutlich grösser, allen voran die Steingartenpflanzen wie beispielsweise in weiss, rosa, rot, lila oder zweifarbig blühender Teppichphlox (Phlox subulata), weisser Schleifenblume (Iberis sempervirens), Gänsekresse (Arabis caucasica) in rosa oder weiss, ebenso Blaukissen (Aubrieta) in Blau und Rottönen, gelbem Steinkraut (Alyssum montanum) oder das weissfilzige Katzenpfötchen (Antennaria dioica) und die weisse oder rosafarbene Grasnelke (Armeria maritima). Weiterhin wäre da noch die blaue Kugelblume (Globularia), der weissblühende Silberwurz (Dryas octopetala), Nelkenarten wie Pfingst- oder Heidenelke und das Stachelnüsschen (Acaena) zu erwähnen, welches zwar nur unscheinbare Blüten im Juni/Juli hervor bringt, um so attraktiver sind aber die dekorativen, kupferfarbenen Früchte ab Juli.
Fiederpolster (Leptinella), die jedoch einen nicht zu trockenen Stand mögen. Heiss darf es hingegen für die extrem flach wachwachsenden Thymianarten sein, von welchen eine so grosse Auswahl erhältlich ist, dass man ein Beet aus unterschiedlichen Farbvarianten von weiss über etliche Rosatöne bis rot verlaufen lassen kann.

Bodenvorbereitung, Pflanzung, Düngung und Pflege

Wichtig zu wissen ist, dass Topfpflanzen ganzjährig gepflanzt werden können, vorausgesetzt der Boden ist nicht gefroren. Für optimale Startbedingungen benötigt es eine gute Bodenvorbereitung. Dies bedeutet, das Beet vorab gut lockern und sehr lehmigen Boden zusätzlich mit Gartenhumus und Sand verbessern. Gedüngt mit gut verrottetem Kompost oder Fertigdünger aus dem Handel wird erst im März. Bis die Pflanzenwahl den Boden bedeckt hat, dauert es bis zwei Jahre. In dieser Zeit kommt an noch freien Stellen unweigerlich Unkraut auf. Hier heisst es jäten oder aber man deck die Pflanzenzwischenräume mit einer Mulchschicht aus Holzhäcksel, Rindenkompost oder Schredder ab. Zu berücksichtigen ist hier aber, dass die Verrottung des Mulchmaterials dem Boden Stickstoff entzieht und daher das Beet mit etwas mehr Dünger gedüngt werden sollte.

Videoanleitung: Alternative Flächenbepflanzung