Pflegeanleitung: Den Buchsbaumzünsler-Falter und seine Larven erkennen und bekämpfen

Allgemeines

Der Buchsbaumzünsler wurde in Europa erstmals im Jahr 2007 festgestellt, und zwar im Raume Basel. Er ist im gemässigten Klima Ostasiens beheimatet und offensichtlich mit Pflanzenmaterial von dort eingeschleppt worden. Für den Buchsbaum kann ein Befall durch die Raupen des Buchsbaumzünslers existenzbedrohend sein. Die Raupen überwintern in Gespinsten im Innern der Buchsbüsche, wo sie im Frühjahr (März/April) mit dem Frass der Blätter und grüner Rinde junger Zweige beginnen. Ihre Länge beträgt bis zu 5 cm, ihre Farbe ist gelb bis grün mit zwei schwarzen Längsstreifen und schwarzen Punkten mit feinen weissen Haaren. Der Kopf ist ebenfalls schwarz. Die gefrässigen Raupen hinterlassen Unmengen von Kotkrümeln von ca. 1 mm Durchmesser. Nach vier Wochen Frasstätigkeit verpuppen sich die Raupen in von ihnen gesponnenen Gespinsten. Schon nach etwa einer Woche schlüpfen die Falter. Diese haben weissliche bis graue Flügel, gelegentlich auch braune; die Flügelränder sind stets braun gefärbt. Die Falter sind schnelle Flieger. Während des etwa zweiwöchigen Lebens werden neue Buchspflanzen angeflogen und dort auf den Blattunterseiten gelbliche Eierkolonien abgelegt. Nur nach wenigen Tagen schon schlüpfen junge Räupchen, die sofort mit der Frasstätigkeit beginnen. Pro Jahr ist mit etwa drei Generationen zu rechnen. Hauptfrasszeiten sind Mai und August.

Buchsbaumzünsler Raupe

Die Raupe zeigt eine gelbe bis dunkelgrüne Färbung mit schwarzer Kopfkapsel. In Längsrichtung ist sie mit zwei schwarzen, weiss gerahmten Streifen sowie schwarzen Punkten, mit feinen weissen Haaren gezeichnet. Sie ist meist von einem Gespinst umgeben. Nach vierwöchigem Raupenstadium – sie wird dabei bis zu 5 cm lang -verpuppt sich diese gut geschützt in ihrem Gespinst. 

Die Raupe zeigt eine gelbe bis dunkelgrüne Färbung mit schwarzer Kopfkapsel. In Längsrichtung ist sie mit zwei schwarzen, weiss gerahmten Streifen sowie schwarzen Punkten, mit feinen weissen Haaren gezeichnet. Sie ist meist von einem Gespinst umgeben. Nach vierwöchigem Raupenstadium – sie wird dabei bis zu 5 cm lang -verpuppt sich diese gut geschützt in ihrem Gespinst.

Buchsbaumzünsler Falter

Aus der ca. 2 cm langen, dunkelgrünen mit schwarzgelbem Muster gezeichneten Puppe schlüpft nach ungefähr einer Woche ein Kleinschmetterling mit langen Fühlern und weissen bis gräulichen, dunkelbraun geränderten Flügeln, die teilweise rosa schimmern. In seltenen Fällen sind sie komplett dunkelbraun mit weissen Punkten. Der Kleinschmetterling sitzt immer auf der Unterseite der Blätter, oft auch auf anderen Pflanzen wie beispielsweise Hainbuche. Nähern sich Personen, fliegt er sofort auf, wobei er ein guter und schneller Flieger ist. Seine Lebensdauer beträgt nur etwa acht Tage. Währenddessen sucht er neue, nicht befallene Buchsbäume und legt dort seine Eier ab. Diese sind zuerst gelblich. Später werden schwarze Punkte sichtbar, der Kopf der Raupe. Nach wenigen Tagen schlüpft diese.
Im Winter überwintern die Zünslerpuppe wie auch die Raupe hier. Die Entwicklung stockt bei ca. 7 °C. Je nach Witterung, beginnt die Raupe schon im zeitigen Frühjahr wieder mit der Nahrungsaufnahme..

Buchsbaumzünsler Schadbild

Bei einem Befall sind anfänglich kaum Frassschäden sichtbar, da sich die Raupe im Innern der Pflanze bewegt. Hier ist sie durch die dichte Verzweigung gut geschützt. Erreicht sie jedoch die Peripherie, werden die Schäden unweigerlich sichtbar.
Stark befallen Buchsbäume verfärben sich in wenigen Wochen hellbeige. Bei den Blättern sind durch den Frass nur noch Blattrippen oder Blattstile vorhanden. Nachdem diese vollständig abgefressen wurden, machen sich die Raupen über die grüne Rinde oder gar Zweige her. Dabei wird die Pflanze in Gespinste gehüllt. Die immergrüne Pflanze ist dem Stress kaum gewachsen und geht ein. Gelegentlich wird das Schadbild mit dem Buchsbaumtriebsterben verwechselt , welches durch den Pilz (Cylindrocladium buxicola) hervorgerufen wird. Auch hier verkahlen die Triebe, jedoch beginnt dies an den Triebspitzen und nicht im Innern der Pflanze. Zudem fehlen die typischen Gespinnste. Ein weiterer Schädling ist der Buchsbaumblattfloh (Psylla buxi). Er hinterlässt verkrüppelte und eingerollte Blätter. Auch hier fehlen die Gespinste.

Alternativen für Buchs

Wer runde Formen oder Hecken im Garten liebt, setzt statt dem Buchs auf geschnittene Eiben oder kleinblättrige Stechpalmen. Der Schnitt ist so einfach wie beim Buchs. Eiben- und Stechpalmen-Kugeln sie unter anderem sehr pflegeleicht und anspruchslos. Als freiwachsender Ersatz von Buchs eignen sich die Duftblüte oder auch Azaleen, welche zudem auch noch wunderschön blühen (Achtung Moorbeet!). Als Bordüren-Pflanze in Bauerngärten emfehlen wir Lavendel

Bekämpfung

Zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. In jedem Fall sollten aber das Frühjahr und den Sommer über die Pflanzen allwöchentlich zweimal nach Eigelegen, Gespinsten, Raupen, Kotkrümeln und Puppen abgesucht werden, und zwar besonders auch im Inneren. Sind die Pflanzen klein, lassen sich die Schädlinge von Hand ablesen. Sie können auch mit einem Stock abgeklopft und danach eingesammelt werden. Das geht leicht, wenn zuvor der Boden mit einem Tuch/Folie ausgelegt wurde. Die gesammelten Raupen und Puppen sind in einem geschlossenen Sack der Kehrichtabfuhr mitzugeben. Bei grösseren Pflanzen und starkem Befall lässt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kaum vermeiden. Sehr nützlingsschonend und ungiftig ist die Anwendung von Bacillus thuringiensis, der junge Raupen (bis etwa 2 cm Länge) infiziert und zum Absterben bringt. Alle Raupen müssen mit dem Präparat besprüht werden. Sind die Raupen wegen unterlassener rechtzeitiger Kontrolle bereits grösser geworden, müssen giftige Substanzen eingesetzt werden. Da kommt einerseits ein als biologisches Mittel geltendes, aber für Insekten und Fische sehr giftiges Nervengift, ein natürliches Pyrethrumpräparat, in Frage. Auch hier sind alle Raupen, ob klein oder gross, zu besprühen. Andererseits können synthetisch hergestellte Stoffe, die mit dem Pflanzensaft in sämtliche Teile der Pflanze transportiert werden, Anwendung finden. Mit solchen systemisch wirkenden Präparaten müssen die Raupen nicht unbedingt getroffen werden; sie nehmen das Gift im Pflanzensaft durch ihre Frasstätigkeit in sich auf.