Der Flieder ist eine der beliebtesten Zierpflanzen in heimischen Gärten. Besonders zur Blütezeit im späten Frühjahr verzaubert er mit seinen üppigen, von violett über rosa bis zu weissen Blütenrispen und einem intensiven, betörenden Duft.

Herkunft

Ursprünglich stammt der Flieder aus Südosteuropa und Teilen Asiens. Der bekannteste Vertreter, der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris), kam im 16. Jahrhundert nach Mitteleuropa und wurde schnell zu einer begehrten Gartenpflanze. Heute gibt es zahlreiche Züchtungen, die sich in Grösse, Blütenfarbe und -duft unterscheiden. Nicht zu verwechseln ist der Flieder mit dem Sommerflieder – trotz des ähnlichen deutschen Namens handelt es sich dabei um eine andere Pflanzengattung. Der Sommerflieder ist ein invasiver Neophyt (gebietsfremde Problempflanzen), der seit September 2024 nicht mehr verkauft werden darf.

Aussehen

Mit seinen dekorativen violetten, weissen oder rosa Blütenrispen zählt der Flieder zu den auffälligsten Frühlingsblühern. Seine herzförmigen, dunkelgrünen Blätter bilden einen schönen Kontrast zu den dichten Blütenrispen. Diese sind bis zu 20 Zentimeter lang und bestehen aus vielen kleinen Einzelblüten mit vier Kronblättern, die trichterförmig angeordnet sind. Besonders auffällig ist der angenehme, süssliche Duft, der bei vielen Sorten intensiv wahrnehmbar ist.

Standort und Boden

Der Flieder liebt einen sonnigen Standort, an dem er mindestens sechs Stunden direktes Licht pro Tag erhält. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Auch kalkhaltige Standorte verträgt er gut. Staunässe sollte vermieden werden. Wer lange Freude an seinem Flieder haben möchte, sollte ihn an einem warmen, windgeschützten Standort pflanzen und auf die Bodenqualität achten.

Wuchs

Je nach Sorte kann ein Flieder eine Wuchshöhe von bis zu sieben Metern erreichen. Zwergsorten bleiben dagegen kompakter und eignen sich auch für kleinere Gärten oder die Pflanzung im Kübel. Der Flieder wächst vergleichsweise schnell und bildet mit der Zeit eine stattliche Form aus.

Pflege und Rückschnitt

Der Flieder ist äusserst pflegeleicht. Ein regelmässiger Rückschnitt direkt nach der Blüte fördert eine reiche Blütenbildung im nächsten Jahr und verhindert eine zu starke Verholzung. Dabei sollten verblühte Rispen sowie ältere oder störende Triebe entfernt werden. Im Sommer freut sich der Flieder in Trockenperioden über gelegentliches Giessen.

Arten des Flieders

Die Gattung Syringa bietet eine beeindruckende Vielfalt an Sorten – von grosswüchsigen Fliedern bis hin zu kompakten, duftintensiven Zwergformen. Hier sind die vier bekanntesten und beliebtesten Arten im Detail:

Zwerg-Flieder

Diese kleinwüchsige Fliederart ist besonders für kleinere Gärten oder die Pflanzung in Töpfen geeignet. Der Zwerg-Flieder wird meist nur 1 bis 1,5 Meter hoch und wächst kompakt und rundlich. Von Mai bis Juni zeigt er seine schönen, leicht duftenden Blüten in kleinen, kurzen Rispen.

Zwerg-Duftflieder

Der Zwerg-Duftflieder ist eine zierliche Art, die durch ihren kompakten Wuchs, ihre späte Blüte und ihren intensiven Duft überzeugt. Die filigranen Blütenrispen erscheinen in zarten Rosa- bis Violetttönen und verströmen einen süsslich-würzigen Duft, der viele Insekten anzieht.

Kanadischer Flieder

Der Kanadische Flieder wird ungefähr drei Meter hoch und wächst breitbuschig und dicht verzweigt. Er ist in Nordamerika weit verbreitet und gilt als winterhart. Je nach Region blüht er von Mitte Mai bis Mitte Juni, also gut zwei Wochen später als europäische Fliedersorten.  Die Blüten können cremeweiss, violett oder rosa sein. 

Gemeiner Flieder

Der Gemeine Flieder ist der bekannteste Vertreter seiner Art. Er kann 6 bis 7 Meter hoch werden und entwickelt eine ausladende, strauchartige Form. Charakteristisch sind seine grossen, duftenden Blütenrispen in Farbtönen von Weiss, Helllila bis zu tiefem Violett.

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