Von der Gattung Clematis, den Waldreben, gibt es etwa dreihundert Arten über die ganze Erde verstreut. Je nach Art und Sorte benötigen Clematis eine unterschiedlichere Pflege.

Allgemeines

Von der Gattung Clematis, den Waldreben, gibt es etwa dreihundert Arten über die ganze Erde verstreut. Bei uns sind lediglich drei Arten heimisch: die Alpenwaldrebe, Clematis alpina, die sich etwa drei Meter hoch windet, die Gemeine Waldrebe, Clematis vitalba, bei uns auch Niele genannt, die auf die höchsten Bäume klettert und die Aufrechte Waldrebe, Clematis recta, die staudenartig zwei Meter hoch wächst und nicht verholzt. Von der Alpenwaldrebe gibt es heute mehrere im Frühjahr wunderschön blühende Sorten. Die meisten der bei uns angepflanzten grossblumigen Clematis sind jedoch Kreuzungen verschiedener Arten und Sorten aus aller Welt. 

Clematis pflanzen

Damit Clematis kräftig gedeihen und üppig blühen, sind zunächst einige für alle Sorten wichtige Regeln zu beachten. Bei der Pflanzung sollte ein grosszügiges Loch ausgehoben werden, etwa dreissig Zentimeter breit und dreissig Zentimeter tief. Der Untergrund muss durchlässig sein; denn Staunässe wird nicht vertragen. Die einzufüllende gut durchlässige Erde ist mit ausgereiftem Kompost oder altem Rindermist zu vermischen. Beim Einpflanzen der Clematis sollte darauf geachtet werden, dass sie etwa fünf Zentimeter tiefer zu stehen kommt als sie vorher in der Baumschule im Topf gestanden hatte. Das ist eine grosse Ausnahme; denn sonst sind fast alle Pflanzen besser eher höher zu setzen. Kaufen eine gut durchwurzelte Pflanze, wobei es darauf das ankommt, dass möglichst viele gesunde Wurzeln im Topf sind. Ob die oberirdischen Triebe beim Kauf mehr oder weniger schön sind, ist unwesentlich. Entfernen Sie den Topf so, dass Sie das bei Clematis sehr empfindliche Wurzelwerk möglichst nicht zerstören. Der Erdballen darf bei Clematis höchstens leicht gelockert werden, keinesfalls zerschnitten oder gar zerrissen wie dies bei anderen Pflanzen sonst notwendig ist. Clematiswurzeln sind bei unsachgemässer Behandlung Eintrittspforten für Krankheitserreger; zusammen mit Nässe bringen sie bald die ganze Pflanze zum Absterben. Nach dem Einpflanzen geben wir nun etwas organischen, keinesfalls mineralischen Pflanzendünger auf die Bodenoberfläche und wässern tüchtig ein. 
Wenn wir wilde Clematis im Wald betrachten, sehen wir, dass sie sich hoch in die Baumwipfel schlingen, also zur Sonne hin in die Wärme wachsen, die Wurzeln aber allesamt unten im Schatten in der Kühle gedeihen. Kurz gesagt: Clematis, ob wilde Arten oder Kultursorten, haben gerne warme Köpfe und kühle Füsse. Also sind die Triebe den ganzen Sommer über laufend an gut besonnte Kletterhilfen locker anzubinden. Der Boden ist jedoch schattig und kühl zu halten. Wenn das nicht von Natur aus möglich ist, tragen wir eine drei bis fünf Zentimeter dicke Schicht von z.B. Rindenmulch, Stroh oder ähnlichem auf, eventuell auch eine Schicht heller Steine. Sehr bewährt zum Beschatten des Wurzelbereiches hat sich auch das Pflanzen eines Kleinstrauches, wie etwa eines Lavendels oder Fingerstrauches.

Giessen

Während der Wachstumsphase von April bis August ist es wichtig, dass die Clematis in genügend feuchtem Erdreich wachsen können. Beim Ausbleiben von natürlichen Niederschlägen giessen wir jede Woche einmal eine ganze mittlere Giesskanne voll Wasser, an extrem besonnten Standorten auch deren zwei. Nährstoffe werden vor allem während des Hauptwachstums im Frühjahr in grösseren Mengen aufgenommen. Wir düngen deshalb im März/April, also etwas früher als die Nährstoffe gebraucht werden, mit einem organischen Volldünger nach Angaben des Herstellers und hacken ihn nur ganz flach in den Boden ein.

Düngen

Wenn Sie später im Jahr das Gefühl haben, Ihre Clematis leide Hunger, was durch gelbliche Blätter angezeigt wird, können Sie ohne Gefahr im Sommer nachdüngen, aber wieder nur mit organischem Dünger. Mineralische Dünger sind für Clematis gefährlich; denn gerne verbrennen die heikeln flach ausgebreiteten Wurzeln schon bei geringsten Überdosen. Aber Vorsicht: auch zu nasser Boden bewirkt gelbe Blätter! 

Winterschutz

In kalten Gegenden und in exponierten Lagen wie auf Balkonen und Dachgärten empfiehlt sich ein Winterschutz durch Abdecken der Triebe und des Wurzelbereiches mit Tannästen oder ähnlich schützenden Materialien. Clematis in Töpfen werden am besten in einem kühlen hellen Raum überwintert. 

Clematis schneiden

Um jährlich gut blühende Pflanzen zu bekommen ist die Kenntnis des richtigen Schnittes unumgänglich. Nach ihrem Blühverhalten lassen sich die Clematis in drei Gruppen einteilen, die unterschiedliche Schnittmassnahmen erfordern. Da sind zuerst die Frühjahrsblüher, die ihre Pracht im April und Mai entfalten. Es sind vor allem die kleinblütigen Alpen- und Bergclematis. Sie brauchen keinen Rückschnitt. Nach der Blüte sind lediglich abgestorbene und schwache Triebe zu entfernen. Sind die Pflanzen zu gross geworden, können sie ebenfalls nach der Blüte auf das gewünschte Mass zurückgenommen werden. Die daraufhin im Sommer neu gebildeten Triebe werden im Folgejahr blühen. Die zweite Gruppe, wozu die meisten grossblumigen Gartensorten gehören, sind die Frühsommerblüher. Sie blühen im Mai und Juni an vorjährigen Trieben. Gelegentlich blühen sie im August-September nach. Der Schnitt erfolgt im Spätherbst, indem vorerst alle abgestorbenen und schwachen Triebe herausgeschnitten werden. Alle übrigen Triebe werden um etwa 20 cm eingekürzt. Pflanzen der dritten Gruppe blühen ab Juli an den frischen Trieben, welche ab Frühjahr neu gewachsen sind. Es sind hauptsächlich Sorten aus der Jackmanni- und Viticella-Gruppe. Alle Triebe werden im Spätherbst sehr stark, bis auf einige Zentimeter über dem Boden, zurückgeschnitten. An grossen Pergolen kann auch gestuft geschnitten werden: einige Triebe über dem Boden, andere auf etwa einem Meter über Boden, noch andere auf zwei Meter usw. Geschnitten wird bei allen Gruppen stets etwa drei Millimeter über einem Knospenpaar.

Aufbinden

Beim Anbinden der Triebe an den Stützstab, sei es im Sommer oder im Winter, ist Vorsicht geboten, da die Triebe gerne abbrechen oder knicken, was Krankheiten das Eindringen in die Pflanze ermöglicht. 

Clematiswelke

Die schlimmste im hiesigen Klima bei Clematis auftretende Krankheit ist die Clematiswelke. Sie tritt gerne dann auf, wenn nicht nach den hiervor gegebenen Angaben gepflanzt wurde. Blätter, Blüten und Knospen hängen plötzlich schlaff herunter und werden braun, darauf trocknen sie ein. Ein Komplex verschiedener Pilze ist in die Siebröhren eingedrungen und hat den Saftstrom unterbrochen. Die Triebstellen knapp an der Erdoberfläche sind besonders gefährdet; hauptsächlich die grossblumigen Sorten sind betroffen. Es kann sein, dass der Wurzelstock dabei noch gesund bleibt. Die kranken Triebe sind bodeneben wegzuschneiden und zu vernichten, nicht zu kompostieren. Möglicherweise treibt die Pflanze im folgenden Frühjahr wieder aus. Anderenfalls muss vor einer Neupflanzung der Standort verbessert, hauptsächlich gut entwässert werden. Die Erdmischung ist völlig zu erneuern.  

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