Der mächtigste Baum des Aargaus steht bei der Siedlung Linn am Jurahöhenweg. Mit einer Höhe von rund 25 Metern und einem Umfang von 11 Metern ist die Winterlinde unbedingt einen Besuch wert.

Wenn dieser Baum reden könnte, hätte er so einiges zu erzählen. Das Alter der Linde wird auf 700 bis 800 Jahre geschätzt, eine erstaunliche Lebenszeit für einen Baum. Der Legende nach wurde er im 16./17. Jahrhundert auf das Grab der durch die Pest dahingerafften Dorfbewohner gepflanzt und soll seither Garant dafür sein, dass die Pest nie mehr ausbricht. Aber eben, der Legende nach – er ist ja bedeutend älter. Bei Linden wurden zur Zeit der Germanen die sogenannten Things abgehalten, Volks- und Gerichtsversammlungen, ebenso wurden Dorffeste unter Linden gefeiert und die Bäume sollen ein Treffpunkt von Liebenden sein.

Die Linner Linde (mit eigener Website) wurde mehrfach durch Brände beschädigt und mehr schlecht als recht gepflegt, dann aber 1979 endlich von einem Fachmann baumchirurgisch saniert. Sie steht heute unter Naturschutz und wird als beliebtes Ausflugsziel oft besucht – die Aussicht über das Aaretal und auf die Habsburg gegenüber ist herrlich. Steht man unter ihrer Krone, überkommt einen ein ehrfürchtiges Gefühl – Zeit hat für unterschiedliche Lebewesen auch eine unterschiedliche Bedeutung.