Trotz der guten Schnittverträglichkeit der Thujapflanzen darf bei zu gross gewordenen Pflanzen nicht einfach der Mitteltrieb zurückgeschnitten werden.

Herkunft

Thuja occidentalis, der Abendländische Lebensbaum, gedeiht in unserem Klima ausgezeichnet. Seine Heimat ist in Nordamerika das Gebiet der Grossen Seen und den St. Lorenzstrom hinunter bis an den Atlantik. Er erreicht dort Höhen bis zwanzig Meter, bei uns selten so viel.

Aussehen

Seine Krone ist kegelförmig, die Rinde rotbraun in schmale Steifen gespalten, die Nadeln sind schuppenförmig. Die Zapfen sind bloss acht Millimeter lang und reifen schon im ersten Jahr. Die Pflanze wächst auch auf kalten sumpfigen Böden, im Gegensatz zur nahe verwandten Scheinzypresse. Schon 1534, also bald nach der Entdeckung Amerikas, wurde sie nach Europa gebracht, wo sie eine bedeutende Heckenpflanze geworden ist, weil sie sich leicht schneiden lässt. Seit einigen Jahren wird sie von Schadorganismen heimgesucht, die ihr Aussehen beinträchtigen.

Rückschnitt

Aus der grossen Schnittverträglichkeit ist zu schliessen, dass auch zu gross gewordene Exemplare ohne Schaden auf jede gewünschte Höhe zurückgenommen werden können. Ein oder mehrere oberste Seitenäste beginnen sich bald nach dem Rückschnitt aufzurichten, jedoch nicht von ihrer Ansatzstelle aus senkrecht, sondern erst weiter aussen, sodass später die Pflanze eher wie ein Armleuchter aussieht als wie eine stolze Thuja. Auch besteht der dann ungünstigen statischen Verhältnisse wegen grosse Bruchgefahr. Das Ganze lässt sich etwas mildern, wenn der an der Schnittstelle oberste Ast, der möglichst elastisch und damit nicht zu stark sein sollte, straff senkrecht an einen Stab aufgebunden wird.
Die beste Jahreszeit für diesen grossen Eingriff ist das Frühjahr, beim Austrieb. Die Wunden verheilen dann am Schnellsten. Eine Wundbehandlung ist unnötig, da Nadelhölzer sich durch die eigene Harzbildung und -ausscheidung selber schützen.