Es ist ein traumhafter Anblick, wenn die Äste weiss überzogen sind und die Wintersonne den Schnee zum Glitzern bringt. Doch dieses weisse Winterwunder birgt auch eine Gefahr für unsere geliebten Gartenpflanzen.

Die Temperaturen schwanken seit Tagen um den Gefrierpunkt. Dadurch ist der Schnee nass und schwer und friert in der Nacht an den Ästen fest. Das hohe Gewicht in Kombination mit der grossen Menge führt bei Bäumen und Sträuchern zu «Schneebruch». Jetzt da der Schnee vielerorts ein wenig geschmolzen ist, sind die Schneebruch-Schäden sichtbar: umgestürzte Bäume, ramponierte Säulen-Koniferen und abgeknickte Äste. Schnelles Handeln ist jetzt wichtig, um die Bäume zu entlasten und weiteren Schaden zu vermeiden.

Schaden eruieren

Wenn noch viel Schnee auf den Ästen liegt, wird dieser als erstes sanft heruntergeschüttelt. Verwenden Sie dazu eine Bambusstange oder einen Besen. Achten Sie darauf, sehr vorsichtig zu schütteln, damit die Äste keinen Schaden nehmen. Als nächstes werden die betroffenen Stellen genauer betrachtet: Ist der Ast abgebrochen oder geknickt, sind Schnittmassnahmen nötig. Sind die Äste oder Triebe nur verbogen, so sollte das Aufbinden der Äste oder das Zusammenbinden der ganzen Pflanze den Schaden beheben.

Geknickte und abgebrochene Äste

Geknickte und abgebrochene Äste sollten möglichst schnell entfernt werden. Der geknickte Ast wird hinter der Bruchstelle abgesägt oder abgeschnitten, so dass eine gerade, glatte Schnittfläche entsteht. Schneiden Sie dabei möglichst auf eine Astgabelung oder entfernen Sie bei Sträuchern den ganzen Trieb an der Basis. Verwenden Sie zum Schneiden immer sauberes, geschärftes Werkzeug. Wir empfehlen, nach jeder Pflanze die Klinge abzuflammen, um zu vermeiden, dass Krankheitserreger übertragen werden. Normalerweise werden Laub- und Nadelgehölze nur bei frostfreier Witterung geschnitten, doch um Folgeschäden zu verhindern, sollten die Schnittmassnahmen möglichst bald erfolgen.

Umgekippte Bäume

Wenn ein Baum umkippt, entzweibricht oder einen grossen Teil seiner Äste verloren hat, ist er meist nicht mehr zu retten und muss gefällt werden. Ausnahmen sind weiche Gehölze wie Weiden (Salix), Hartriegel (Cornus), Sommerflieder (Buddleja) oder Tamarisken (Tamarix). Diese Pflanzen sind wahre «Steh-auf-Männchen» und erholen sich auch bei grösserem Schaden wieder.

Verbogene Äste

Vor allem säulenförmig wachsende Nadelgehölze wie Thuja, Säulen-Eiben oder Scheinzypressen sehen nach starkem Schneefall oftmals aus wie gerupfte Hühner: Einzelne Triebe stehen kreuz und quer ab, teilweise ist die ganze Spitze verbogen. Sofern die Äste nicht geknickt sind, können sie mit Aufbinden in die richtige Form gebracht werden. Solitär stehende Säulen-Koniferen werden mit einem Band umwickelt und so wieder in Form gebracht. Einzelne Äste oder Triebe werden mit einer Kordel an den Stamm gebunden. Je schneller die Pflanze wieder in Form gebracht wird, umso schneller wird sie sich wieder erholen und «richtig» wachsen. Dies gilt für Nadelgehölze, Heckenpflanzen und für Laubgehölze ebenso.

Wenn Sie unsicher sind, welche Massnahmen bei Ihren Pflanzen nötig sind, hilft Ihnen unser Expertenteam im Gartencenter gerne weiter. Bringen Sie möglichst viele Fotos mit und melden Sie sich beim Pflanzendoktorstand. Unser Gartencenter hat zu den gewohnten Zeiten geöffnet.