Wenn das absterbende Gras nicht schnell genug durch Mikroorganismen abgebaut wird, entsteht im Laufe des Jahres ein Rasenfilz.

Wachstum

Rasengräser beginnen im Frühjahr zu wachsen, wenn die Bodentemperatur um die 5° Celsius erreicht hat. Bei 10° bis 15° liegt das Wachstumsoptimum in den Monaten April bis Juni. Bei hohen Temperaturen im Sommer findet fast kein Wachstum statt, später im September/Oktober erfolgt nochmals ein Wachstumsschub.

Rasenschnitt

Rasenfilz entsteht im Laufe des Jahres dadurch, dass absterbendes Gras nicht schnell genug durch Mikroorganismen abgebaut werden kann. Das geschieht hauptsächlich dann, wenn die Menge abzubauenden Schnittgutes zu gross ist, wenn also zuviel davon auf dem geschnittenen Rasen liegen bleibt, sei es weil nach jedem Schnitt zu ungenau abgerecht wurde oder der Mäher schlecht automatisch einsammelte. Ein anderer Grund kann sein, dass die Zusammensetzung der Grasarten so ist, dass viele faserreiche und somit schlecht abbaubare Arten vorhanden sind, wie zum Beispiel Rotschwingel. Oft ist die Bodenstruktur für die abbauenden Mikroorganismen ungünstig, besonders wenn der Boden verdichtet, vernässt oder versauert ist.

Ursachen

Zu tiefes Mähen führt zu Stress für die erwünschten Rasengräser, weil dann die Assimilationsfläche laufend und zu stark reduziert wird. Unerwünschte Grasarten breiten sich dadurch aus, wie zum Beispiel die Hirse. Im Hausgarten sollte eine Schnitthöhe von drei bis vier Zentimetern nicht unterschritten werden, besser sind vier bis sechs Zentimeter. Ideal ist es, wenn bei jedem Arbeitsvorgang nur ein Drittel der Gesamtlänge geschnitten wird. Wollen wir also auf vier Zentimeter Schnitthöhe schneiden, sollte gemäht werden, wenn die Grashöhe sechs Zentimeter erreicht hat. Die Mähermesser sind stets scharf geschliffen zu halten; denn stumpfe Messer schlagen den Rasen nur ab und hinterlassen dadurch Verletzungen, die unschön braun aussehen und darüber hinaus Pilzen als Eintrittspforten dienen.

Wassermangel

Ungünstige Bodenstruktur und zu tiefer Rasenschnitt, besonders in Schattenlagen, führen auch zu vermehrter Moosbildung. Der Filz aus Moos und Schnittgut hat zur Folge, dass Wasser, Luft und Nährstoffe schlecht zu den Wurzeln gelangen. Ein zentimeterdicker Filz kann bis zu zehn Liter Wasser pro Quadratmeter zurückhalten. Es verdunstet aber, bevor es zu den Wurzeln gelangen konnte. Dadurch leidet im Sommer und im Herbst der Rasen bei geringen Niederschlägen schnell unter Wassermangel, wird daraufhin gelb und kann sogar absterben. Es muss in der Folge häufiger und mehr bewässert, aber auch gedüngt werden, sogar bei Verwendung von Langzeitdüngern. Gut besonders mit Stickstoff gedüngter Rasen lässt unerwünschte Kräuter wie Klee, Löwenzahn und Günsel kaum aufkommen.

Unkraut im Rasen

Ist der Rasen stark mit Kräutern durchsetzt, müssen die erwünschten möglichst unbeschnitten belassen werden, damit sie Samen bilden können, der dann ausfällt und so wieder neue Pflanzen entstehen. Die unerwünschten Kräuter sind mit einem Unkrautstecher zu entfernen. Sind alle Kräuter unerwünscht, kann grossflächig mit einem Herbizid behandelt werden, das zwischen einkeimblättrigen Pflanzen, also den Gräsern, und zweikeimblättrigen Pflanzen, den Kräutern, unterscheiden kann. So bleiben die Gräser am Leben, die Kräuter hingegen sterben nach mehreren Tagen ab. Tiefwurzelnde Dauerkräuter erfordern gelegentlich eine gezielte zweite Behandlung. Gegen die unerwünschten Hirsegräser kann vor der Keimung oder in ihrem Jugendstadium mit zusätzlichen Mitteln vorgegangen werden.

Vertikutieren

Durch gründliches tiefes Ausrechen des Rasens, Vertikutieren genannt, kann im Frühling oder im Herbst der Rasenfilz entfernt werden, doch ist das weitgehend nur eine Symptombekämpfung. Es ist viel besser, die hier beschriebenen Ratschläge zur Rasenpflege und Verhinderung der Filzbildung zu befolgen.