Der Schneeball (Viburnum) ist ein beliebtes Gartengehölz, es gibt eine enorme Sortenvielfalt von duftenden über winterblühende bis zu immergrünen Sorten, von weiss bis rosa blühend, dazu auch zwei einheimische. Leider ist auch der Schneeball-Blattkäfer ein begeisterter Schneeball-Fan.

Haben Sie es auch schon erlebt, dass Ihr Schneeball im Garten so ab Mai immer dünner und elender aussah und vielleicht sogar bis auf die Blattrippen kahlgefressen wurde? Schuld daran ist der Schneeball-Blattkäfer, der sich – der Name sagt es bereits – auf die Viburnum-Sorten spezialisiert hat. Vor allem auf die einheimischen Schneebälle (Viburnum opulus und lantan) haben die Larven und Käfer einen enormen Appetit.

Allseits beliebtes Laubgehölz

Nicht nur der Schneeball-Blattkäfer ist begeisterter Schneeball-Fan, auch Bienen und andere Insekten freuen sich im Frühjahr über die Blüten. Und im Herbst/Winter sind die Beeren willkommene Snacks für viele Vogelarten. Dazu kommen natürlich noch begeisterte Gärtnerinnen und Pflanzenfreunde, die einen oder mehrere Schneebälle um ihrer schönen Blüten willen ihr Eigen nennen (in unserem Gartencenter und im Online-Shop finden Sie über 20 unterschiedliche Sorten). Grund genug also, den gefrässigen Käfer samt Larven in die Schranken zu weisen.

Larven des Schneeball-Blattkäfers

Die Larven (Bild oben) sind nach dem Schlüpfen ca. 5 mm lang und wachsen
auf die doppelte Grösse heran, bis sie sich unter der Erde verpuppen. 

Schneeball-Blattkäfer

Der ausgewachsene Käfer ist nicht mehr so gefrässig wie die Larven. Er hat es aber vor allem auf die einheimischen, und auch auf die anderen Schneeball-Arten abgesehen.

Nur die Eier trotzen dem Winter

«Die Eier werden im Herbst von den begatteten Weibchen an den Triebspitzen abgelegt, vorsorglich werden dafür Vertiefungen gefressen und die Eier mit einer Mischung aus Speichel und zerkauter Rinde zugedeckt», erläutert Pflanzendoktor Hermann Zulauf. «Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, schlüpfen die gefrässigen Larven und machen sich sofort an die Arbeit. Sie fressen viele kleine Fenster in die Blätter, bei einem massiven Befall sogar alles bis auf die Blattrippen. Nach einigen Wochen verpuppen sich die Larven und ca. Anfang Juli schlüpfen die erwachsenen Tiere, die weiterfressen, aber bei Weitem nicht mehr so einen grossen Hunger an den Tag legen. Im Herbst legen die Weibchen die Eier, die Käfer selbst sterben ab und der Kreislauf beginnt von Neuem.»

Fensterfrass

Das typische Schadbild des Schneeball-Blattkäfers nennt man Fensterfrass. Je stärker der Befall, umso weniger bleibt von den Blättern übrig.

Früh eingreifen lohnt sich

Sobald ein Larven-Befall im Frühjahr sichtbar wird, sollte man aktiv werden. Es gibt vornehmlich zwei biologische Mittel, die beide gegen saugende und beissende Schädlinge eingesetzt werden. Maag Käfer-Stopp und NeemAzal von Biogarten Andermatt sind nützlingsschonende Mittel, deren Wirkstoffe in die Blätter einziehen und später nicht mehr abwaschbar sind. Sie führen zum Absterben der blätterfressenden Larven oder Käfer. Die Anwendung sollte ausserhalb der Flugzeit der Bienen, also am Abend vorgenommen werden, da es sich bei der Spritzung nicht vermeiden lässt, dass auch Mittel an die Blüten gelangt. 

Den Eiern an den Kragen gehen

Vorbeugend kann auch im zeitigen Frühjahr Winteröl auf die Pflanzen gespritzt werden. Der Name sagt es bereits: Dieses Mittel wirkt speziell bei überwinternden Schädlingen, es verhindert das Wachstum und das Schlüpfen der Eier. Es gelingt allerdings nicht, alle Eier abzutöten, alle Schneebälle müssen im Frühjahr gut beobachtet werden.

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