Auch wenn die Sommer immer öfter und über längere Zeit heiss und trocken bleiben, muss man nicht auf Sommerflor verzichten. Es gibt nämlich auch hier Arten, die pralle Sonne und Hitze lieben. Mit einer gezielten Pflanzenwahl spart man dazu viel Giessarbeit.

Jede Gartenbesitzerin und jeder Pflanzenfreund freut sich auf den Sommerflor, der nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Beet oder in Balkongefässe gepflanzt werden kann. Damit fängt eine blütenreiche Zeit an, die je nach Pflanzenwahl bis zu den ersten Frösten dauert. Mit der zunehmenden Wärme beginnt aber meistens auch der tägliche Einsatz mit Brause oder Giesskanne – an heissen Sommertagen sogar mehrmals täglich. 

Auf der Sonnenseite des Lebens

Auch beim Sommerflor gibt es Arten, die liebend gerne an der Sonne leben und trotzdem mit wenig Wasser zurechtkommen. Einige davon, wie zum Beispiel die Gazanien oder das Mittagsblümchen, öffnen ihre Blüten sogar erst, wenn die Sonne auf sie scheint. Regelrechte Profis sind natürlich die sukkulenten Arten, die in ihren Blättern Feuchtigkeit speichern, wie die Portulakröschen oder die Echeverien. Nicht alle der nachfolgend vorgestellten Sommerflor-Arten benötigen nur alle paar Tage Wasser, aber sie gehören alle zu denjenigen, die mit eher bescheidenen Wassergaben gut zurechtkommen.

Erde in Gefässen trocknet schneller aus

Saisonflor, der in Gefässe gepflanzt wird, hat bedeutend früher mit Trockenheit zu kämpfen, als Pflanzen im Gartenboden. Vielen Arten kommen die Gegebenheiten aus ihrem Herkunftsland entgegen: Eisenkraut stammt zum Beispiel – wie übrigens die Gazanie – ursprünglich aus Südamerika. Es ist als Steppenpflanze sonnige, heisse und trockene Standorte gewohnt. Auch Mittagsblümchen und Portulakröschen, die beide sukkulente Pflanzen sind und ursprünglich aus Südafrika stammen, mögen am liebsten Sonne, Trockenheit und sind auch sandige Böden gewohnt. 

Aufgepasst bei Staunässe

Was aber allen hitze- und trockenheitstoleranten Saisonflor-Sorten gemein ist: Sie vertragen überhaupt keine Staunässe und brauchen darum in jedem Fall einen gut durchlässigen Boden. Vor allem in Gefässen sollte man zuunterst eine Drainage-Schicht aus Blähton einfüllen, und die Erde von Pflanzen, die eher mageren Boden lieben, darf gerne mit Sand oder etwas Kies gemischt werden. Untersetzer von Gefässen müssen nach dem Giessen geleert werden.

Viel Nährstoffe oder magerer Boden?

Die nachfolgend vorgestellten sonnenliebenden Pflanzen unterscheiden sich in den Ansprüchen an Nährstoffe und Boden zum Teil stark. Nicht alle Pflanzen, die ausgiebig blühen, benötigen dafür viele Nährstoffe. Für den Lavendel sind Stickstoffe eher kontraproduktiv, er mag vor allem einen gut durchlässigen, kalkhaltigen Boden. Eine Düngergabe im Juni und eine nach der Blüte genügen vollkommen. Mädchenauge und Gazanien hingegen brauchen ausreichend Nährstoffe, bei Ihnen ist ein nährstoffreiches Substrat und eine wöchentliche Düngergabe angezeigt. Echeverien pflanzt man am besten in Kakteenerde, bei ihnen genügt eine monatliche Düngergabe mit Kakteendünger.

Mädchenauge

Das farbenfrohe Mädchenauge mit Blüten in Gelb und vielen weiteren Farben, gefüllte und ungefüllte Sorten, sind auf dem Balkon prächtige Dauerblüher. Diese Sonnenanbeter blühen je nach Sorte von Juni bis Oktober und kommen mit vorübergehender Trockenheit sehr gut klar. Sie brauchen einen locker-humosen, nährstoffreichen Boden und mögen wie alle Sonnenanbeter keine Staunässe.

Lavendel

Dieser duftende Halbstrauch mit den violett-blauen (auch rosa und weissen) Blütenständen und den schmalen, grau-grünen Blättern verbreitet Mittelmeer-Flair und darf auf keinem Balkon fehlen. Er ist in jeder Hinsicht anspruchslos, braucht durchlässige, nährstoffarme Erde (am besten mit Sand und Kies gemischt) und Wasser nur bei lang anhaltenden Trockenzeiten.

Mittagsblümchen

Auch das Mittagsblümchen öffnet seine radförmigen Blüten von weiss über gelb bis zu orange und rot nur bei Sonneneinstrahlung. Die sukkulente Pflanze hat fleischige, dunkelgrüne, längliche Blätter. Die Staude wächst polsterartig in die Breite und eignet sich für Steingärten ebenso wie in Gefässen. Für letztere empfehlen wir ein nährstoffarmes Substrat und eine Drainageschicht gegen Staunässe.

Mittagsgold

Gazanien gibt es in unterschiedlichen Farben – von cremeweiss über gelb und rosa bis zu tiefrot, einige Sorten sind zweifarbig. Allen gemein sind die grossen, prächtigen, sonnenblumenähnlichen Blüten, die sich nur bei Sonnenschein öffnen. Die Blätter sind dunkelgrün und lanzettlich schmal. Gazanien brauchen wöchentlich Flüssigdünger, sie benötigen wenig Wasser, sollten aber nie ganz austrocknen. 

Echeverien

Die sukkulenten Echeverien bilden wunderschöne Blattrosetten, die von den Blütenstielen meist überragt werden. Es gibt eine grosse Vielfalt an unterschiedlichen Sorten und Farbtönungen – diese aus Mexiko stammenden Pflanzen sind unglaublich dekorativ. Draussen sollten sie an einem regengeschützten Ort stehen, als Dickblatt-Pflanzen benötigen sie sehr wenig Wasser und lieben sonnige Plätze.

Portulakröschen

Diese sonnen- und wärmeliebenden Pflanzen tragen von Juni bis August rosenartige, leuchtend bunte Blüten in diversen Farben. Portulakröschen sind Sukkulenten und haben fleischige, längliche Blätter, in denen die Feuchtigkeit gespeichert wird. Giessen muss man sie daher nur ein- bis zweimal wöchentlich. Sie wachsen teppichartig und eignen sich hervorragend für Balkonkistchen oder Ampeln.

Eisenkraut

Die feingliedrigen Verbenen sind in zahlreichen Weiss- bis Rosa-, Lila- und Violetttönen erhältlich, es gibt flach- und aufrechtwachsende Sorten. Die Blätter sind am Rand gezackt oder gefiedert, die Blütenstände bestehen aus vielen kleinen Einzelblütchen. Eisenkraut hat wenig Ansprüche an den Boden, der Standort sollte aber unbedingt warm und sonnig sein.

Dipladenien

Die üppig blühenden Dipladenien sind in weiss, rosa, rot und gelb erhältlich. Die beliebte Balkonpflanze mit den glänzenden, dunkelgrünen Blättern wächst rankend in die Höhe und benötigt wöchentlich Flüssigdünger. Dipladenien speichern in ihren Blättern und Wurzeln Feuchtigkeit und kommen darum auch mit wenig Wasser gut zurecht. Sie lieben Wärme und Sonnenschein.

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