Erkennung, Verbreitung und Bekämpfung von weissen Fliegen.

Erkennen

Die sogenannten Weissen Fliegen sind leicht zu erkennen; denn im erwachsenen Stadium fliegen die etwa einen bis zwei Millimeter langen, geflügelten und mit reinweissem Wachs bepuderten Insekten plötzlich auf, sobald sie gestört werden, was schon durch blosses Berühren der Blätter, auf denen sie sich aufhalten, geschieht.

Herkunft

Die Weissen Fliegen gehören zur Familie der Mottenschildläuse. Sie sind in den Tropen und Subtropen beheimatet, woher sie nach Nordeuropa eingeschleppt wurden. Hier befallen sie ein weites Spektrum von Zimmerpflanzen und sind gemeinhin verbreitet. Auch Freilandpflanzen werden an besonders geschützten warmen Lagen, bedingt durch die Klimaerwärmung, vermehrt besucht. In strengen Wintern sterben die Tiere aber wieder ab.

Vermehrung

Die Fliegen halten sich hauptsächlich an den Blättern der Treibspitzen auf, wo sie eine Lebenszeit von drei bis sechs Wochen erreichen und jedes Tier etwa dreihundert Eier zu legen vermag. Daraus erklärt sich die oft feststellbare explosionsartige Vermehrung der Weissen Fliege. Auf glatten Blättern sind die Eier in auffälligen kreisförmigen Häufchen konzentriert, auf behaarten Blättern liegen sie verstreut herum. Bei Zimmertemperatur von 21° C schlüpfen die hellgrünen Larven nach neun Tagen. Vorerst kriechen sie für einige Tage auf dem Blatt herum, dann aber werden sie auf der Blattunterseite sesshaft und beginnen mit dem Saugen von Pflanzensaft. Nach drei verschiedenen Saugstadien folgt das achtzehn Tage dauernde Puppenstadium, woraus die Weisse Fliege hervorgeht. Bei wenig schwankenden Zimmertemperaturen geschieht die Vermehrung kontinuierlich in mehreren laufend sich überschneidenden Generationen das ganze Jahr über, und zwar parthenogenetisch, was bedeutet, dass die Fliegen entwicklungsfähige Eier legen, ohne zuvor durch ein Männchen befruchtet worden zu sein.

Schäden an den Pflanzen

Sowohl die Larven als auch die Fliegen schädigen die Wirtspflanzen, indem durch den Saftentzug Schwächung und Wachstumshemmung eintritt. Die Blätter bekommen gelbliche Flecken und vergilben ganz, was zu vorzeitigem Blattfall führen kann. Zudem werden die Pflanzen durch die süssen Ausscheidungen der Larven mit klebrigem Honigtau überzogen, worauf sich dunkle Russtau- und andere Pilze entwickeln. Auch Ameisen erfreuen sich an der Schleckerei.

Bekämpfung

Die Bekämpfung der Weissen Fliege war früher recht schwierig. Heute gibt es neben den bisherigen Präparaten auf der Basis von Schmierseife noch andere chemische und eine biologische Bekämpfungsmethode. Einige der modernen chemischen Mittel wirken systemisch, das heisst sie werden durch Wurzeln oder / und Blätter aufgenommen und mit dem Saftstrom der Pflanze überallhin bis in die Blattspitzen verteilt. Die Schädlinge müssen also nicht direkt vom Behandlungsmittel getroffen werden. Die Anwendung ist sehr einfach, indem die Mittel nur auf die Erde ausgestreut oder an Stäbchen haftend in diese gesteckt werden müssen. Die Wirkungsdauer beträgt einen bis zwei Monate. Die biologische Bekämpfungsmethode ist diejenige mittels einer Schlupfwespe mit Namen Encarsia, die bloss eine Grösse von etwa einem halben Zentimeter erreicht. Encarsia lässt sich in geschlossenen Zimmern oder Wintergärten anwenden. Ihre Weibchen, welche um die fünfzig Eier zu legen vermögen, legen diese einzeln in Larven der Weissen Fliege ab. Die schlüpfenden Schlupfwespenlarven bringen die Wirtslarven zum Absterben, was anhand ihrer Schwarzfärbung sichtbar wird. Für eine erfolgreiche Entwicklung benötigen die Wespen Temperaturen von über 18° C und sind schon bald nach dem ersten Auftreten der Weissen Fliegen freizulassen. Sie können zu jeder Jahreszeit in vereinzelten Fachgeschäften bestellt werden.
 

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