Im Volksaberglauben galt der Aronstab als Hexenkraut. Ob Hexenkraut, Chindlichrut oder Entenschnabel, für den Aronstab existieren viele Trivialnamen.

Der Aronstab hat viele Namen

Der Aronstab, bei uns Aronechrut oder Ronechrut, auch Chindli- oder Dittichrut genannt, ist eine ausdauernde Pflanze, jährlich wieder neu aus einer Knolle hervorwachsend. Sie wird fünfzehn bis vierzig Zentimeter hoch und blüht im April/Mai. Die Früchte vom Aronstab sind scharlachrote Beeren. Die Pflanze ist im westlichen Mittel- und in Südeuropa heimisch. Hauptsächlich auf Kalkböden in feuchten und schattigen Laubholzbeständen kann sie in Unmengen auftreten.

In der Heilkunde

Im Volksaberglauben galt der Aronstab als Hexenkraut. Unter der Türschwelle verwahrt hinderte er das Eintreten böser Geister. Junge Leute trugen ihn auf sich um Liebeszauber zu verbreiten. In geringen Mengen und richtig aufbereitet wirkt die Pflanze bei Husten, Lungenleiden und Schleimhauterkrankungen als Heilmittel. Ansonsten sind alle Pflanzenteile, somit auch die Beeren, giftig. Mehrere Wirkstoffe sind dafür verantwortlich, die besonders in der frischen Knolle konzentriert sind. Das frische Kraut vom Aronstab ist etwas weniger giftig und die getrocknete oder gekochte Pflanze ist kaum mehr giftig. Beim Einnehmen frischer Pflanzenteile wird ein scharfes Brennen im Munde verspürt. Später kann die Zunge stark anschwellen und es treten Schüttelkrämpfe ein. Bei Genuss der frischen Knolle können sogar Herzrhythmusstörungen, Lähmungen des Zentralnervensystems, innere Blutungen und weitere Symptome auftreten. Durch Saftberührung ergeben sich Hautentzündungen. Treten Vergiftungserscheinungen auf, sollte sofort Erbrechen ausgelöst und Kohlepulver eingenommen werden. Warmer Tee kann ebenfalls helfen, eventuell ist der Arzt aufzusuchen.

Bekämpfung

Kommt der Aronstab in Gemüsegärten vor, ist darauf zu achten, dass vor dem Verzehr von ungekochtem Gemüse, also zum Beispiel als Salat, alle Aronstabteile gründlich herausgelesen werden. Die Giftpflanze lässt sich indirekt bekämpfen, indem viel Licht und Luft auf den Boden gelangen kann und dieser eher trocken gehalten wird. Schattige Lagen sind also von Bäumen und Sträuchern freizumachen. Auf nicht bepflanzten Flächen kann der Aronstab notfalls mit dem Herbizidwirkstoff Glyphosate abgetötet werden.